Nasa untersucht Metallteil Wohnhaus beschädigt – Weltraumschrott in Verdacht
Im März war ein tonnenschwerer Block aus Weltraumschrott in die Erdatmosphäre eingetreten. Ein Teil davon könnte laut Medienberichten auf ein Haus gestürzt sein.
Ein Teil des am 8. März über der Erde abgestürzten Blocks aus Weltraumschrott hat offenbar ein Wohnhaus in den USA getroffen. Wie das US-Magazin "Ars Technica" berichtet, sei ein Haus in Florida von einem rund zwei Kilogramm schweren Teil beschädigt worden, das vermutlich von dem Block stamme.
Das zylindrische und nur wenige Zentimeter große Teil sei durch das Dach des Hauses gestürzt und habe beide Stockwerke des zweigeschossigen Hauses durchbohrt. Zu diesem Zeitpunkt sei der Sohn des Hausbesitzers zu Hause gewesen. Verletzt worden sei aber niemand, heißt es.
Eine Überwachungskamera habe das Geräusch des Absturzes am 8. März um 14:34 Uhr Ortszeit aufgenommen. Die Zeit stimme mit dem Wiedereintritt des Schrotts überein, der von der Internationalen Raumstation ISS stammt. Zu dem Zeitpunkt habe sich der in der Atmosphäre verglühende Block über dem Golf von Mexiko auf dem Weg nach Florida befunden.
2021 von der ISS abgetrennt
Nasa-Mitarbeiter untersuchten das Objekt derzeit, um herauszufinden, ob es sich bei dem Teil tatsächlich um ein Stück des herabgefallenen ISS-Schrotts handelt. Unwahrscheinlich ist das nicht. Die europäische Weltraumagentur Esa hatte im März mitgeteilt, dass Teile des Schrotts auf der Erde landen könnten.
Bei dem ursprünglich rund 2.600 Kilogramm schweren Weltraumschrott handelte es sich um eine Plattform mit Batteriepaketen, die am 21. März 2021 von der Internationalen Raumstation ISS abgetrennt worden war. Der Müllhaufen hat anschließend drei Jahre lang die Erde umkreist.
Die US-Weltraumbehörde Nasa hatte in einer Mitteilung erklärt, dass die Batteriepalette "harmlos in der Atmosphäre verglühen" werde. Sie hatte vor drei Jahren von der Missionskontrolle in Houston (US-Bundesstaat Texas) die Abkopplung des Müllhaufens über den ISS-Roboterarm Canadarm2 ausgelöst und in Bildern festgehalten.
Geringes Risiko für Deutschland
Die Palette mit den ausgedienten Batterien der ISS hatte bei ihrem Wiedereintritt auch Deutschland überflogen. Mehrere Organisationen, darunter das für Raumfahrt zuständige Bundeswirtschaftsministerium und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), hatten über das Batteriepaket informiert – und von einem geringen Risiko für Deutschland gesprochen.
Wie die Esa mitteilt, sei von herabstürzendem Weltraumschrott noch niemand getötet worden. Das Risiko, von einem solchen Teil verletzt zu werden, betrage weniger als 1 zu 100 Milliarden. Weil der Großteil der Erde von Ozeanen bedeckt sei, landeten die meisten Objekte aus dem All auch im Wasser, teilt das DLR auf seiner Seite mit.
Trotzdem gibt es gegenteilige Berichte, wie "Ars Technica" schreibt. Eine Bewohnerin in Oklahoma soll 1997 von einem kleinen Raketenteil an der Schulter getroffen worden sein. 1969 habe ein Teil einer sowjetischen Raumsonde ein japanisches Schiff vor der Küste Sibiriens getroffen und fünf Menschen verletzt, heißt es weiter.
- arstechnica.com: "Trash from the International Space Station may have hit a house in Florida"
- twitter.com: Account von @Alejandro0tero