Überraschender Schritt bei OpenAI ChatGPT-Guru Altman muss seinen Posten räumen
Für die junge KI-Branche ist es ein Erdbeben: OpenAI-Chef Sam Altman, eine ihrer prominentesten Gallionsfiguren, verliert seinen Job.
Er gilt als das Aushängeschild der neuen Künstlichen Intelligenz (KI). Kaum ein Podium über Chatbots und Chancen und Gefahren der neuen Technologie, auf dem nicht Sam Altman saß. Jetzt kam die überraschende Nachricht: Der Mitbegründer des führenden KI-Unternehmen OpenAI muss gehen. Der Verwaltungsrat von OpenAI hatte ihm das Vertrauen gezogen. Die Begründung: Altman sei nicht aufrichtig in seiner Kommunikation mit dem Gremium gewesen, hieß es in einer Mitteilung am Freitag.
Technologiechefin Mira Murati werde vorläufig den Chefposten übernehmen, während die dauerhafte Nachfolge geregelt werden solle, hieß es weiter. Das Unternehmen machte keine weiteren Angaben zu den Vorwürfen gegen Altman. Es hieß aber in ungewöhnlich scharfen Worten für eine Pressemitteilung: "Der Verwaltungsrat hat kein Vertrauen mehr in seine Fähigkeit, OpenAI weiterhin zu führen." Altman stand bis zuletzt im Rampenlicht: Noch am Donnerstag sprach er auf dem Gipfel der Apec-Ländergruppe in San Francisco.
Auf Twitter schrieb er wenige Stunden nach seinem Rauswurf: "Ich habe meine Zeit bei OpenAI geliebt, es war transformierend für mich, und hoffentlich auch ein wenig für die Welt? Er kündigte an, später darüber zu reden, was er als Nächstes machen wolle.
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Der Chatbot ChatGPT kann Sätze auf dem sprachlichen Niveau eines Menschen formulieren. Seine Veröffentlichung vor rund einem Jahr löste einen Hype um Künstliche Intelligenz aus. OpenAI wurde damit zu einem Vorreiter bei der Technologie. Microsoft ging einen milliardenschweren Pakt mit der Firma ein, um deren Technologie in Produkte des Konzerns zu bringen. Andere Tech-Schwergewichte wie Google, Amazon und der Facebook-Konzern Meta stellten Konkurrenz-Software für ChatGPT vor.
Für OpenAI ist die Vorreiter-Rolle lukrativ: Laut Medienberichten wurde bei einem Verkauf von Mitarbeiter-Aktien von einer Gesamtbewertung bei 86 Milliarden Dollar ausgegangen. Damit stieg OpenAI in die Riege der wertvollsten nicht an der Börse notierten Unternehmen auf – neben dem Videodienst TikTok und Elon Musks Raumfahrt-Firma SpaceX.
Glühenden Zuspruch bekam Altman vom ehemaligen Google-Chef Eric Schmidt. Altman sei für ihn ein Held, der unsere Welt für immer verändert habe, schrieb Schmidt bei X. Er könne nicht abwarten zu sehen, was Altman als Nächstes mache – und Milliarden Menschen würden davon profitieren.
Auch der zweite Mitbegründer der Firma, Greg Brockman, muss seinen Posten als Chef des Aufsichtsrats räumen, wird aber nach Angaben der "New York Times" Präsident der Firma bleiben.
- Nachrichtenagentur dpa