Neue EU-Vorschrift Handyakkus werden leichter austauschbar
Handyakkus sind meist verklebt, wodurch sie schlecht auszutauschen sind. Lassen sie nach, wird oft ein neues Gerät gekauft. Das will die EU jetzt ändern.
Es wird neue Vorschriften für Batterien und Altbatterien geben. Das hat das EU-Parlament mit einer eindeutigen Mehrheit von 587 zu 9 Stimmen beschlossen. Die Vorschriften sollen der Umwelt sowie dem Verbraucher zugutekommen, aber erst Anfang 2027 in Kraft treten.
Künftig sind verklebte Akkus und Batterien verboten. Sie müssen so gestaltet werden, dass sie ohne Spezialwerkzeug, Wärme oder Lösungsmittel entfernt werden können. Das erleichtert es Verbrauchern, die defekten Akkus auszutauschen.
Keine verklebten Akkus und Displays mehr
Auch bei der restlichen Montage des Geräts darf in Zukunft kein Kleber mehr zum Einsatz kommen. Das gilt beispielsweise auch für Handydisplays. Ausnahmen stellen medizinische Geräte und speziell für nasse Umgebungen ausgerichtete Geräte dar. Hersteller müssen zudem bis zu fünf Jahre lang Ersatzbatterien für ihre Geräte anbieten.
Neue Ziele für die Sammlung von Batterien und Rohstoffen
Außerdem gibt es neue Zielvorgaben bezüglich der Sammlung von alten Batterien. Die EU stellt bis 2023 ein Sammelziel von 45 Prozent für Batterien und Akkus auf. Bis 2027 sollen es 60 Prozent und 2030 73 Prozent sein. Auch Batterien aus Verkehrsmitteln wie Elektrorollern sollen bis 2028 zu 51 Prozent und bis 2031 zu 61 Prozent gesammelt werden.
Die Rückgewinnung von wertvollen Rohstoffen aus elektronischen Geräten unterliegt zukünftig ebenfalls neuen Zielvorgaben. Lithium soll bis 2027 zu 50 Prozent und bis 2031 zu 80 Prozent zurückgewonnen werden. Bei den Metallen Kobalt, Kupfer, Blei und Nickel setzt die EU ein Ziel von 90 Prozent bis 2027 und 95 Prozent bis 2031 fest.
- golem.de: "EU beschließt Ende verklebter Akkus"