Innere Sicherheit BSI-Chef Schönbohm wehrt sich gegen Abberufung
Nach seiner Freistellung wegen Russland-Verbindungen will sich Arne Schönbohm den Job zurückholen. Dafür verklagt er die Bundesinnenministerin Nancy Faeser.
Der Präsident des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Arne Schönbohm, wehrt sich juristisch gegen das Verbot von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), seine Dienstgeschäfte auszuüben. Das zuständige Verwaltungsgericht Köln bestätigte den Eingang eines entsprechenden Eilantrags des 53-Jährigen. "Der Eilantrag ist am vergangenen Montag hier eingegangen", sagte eine Gerichtssprecherin am Freitag. Der "Spiegel" hatte zuerst berichtet.
Das Bundesinnenministerium (BMI) sei vom Gericht aufgefordert worden, innerhalb von zwei Wochen eine Stellungnahme dazu abzugeben, erläuterte die Sprecherin. Dem "Spiegel" zufolge weist Schönbohm in einem etwa 50-seitigen Schreiben seiner Anwälte die gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurück.
Der Hintergrund
Das BMI hatte Schönbohm am 18. Oktober die Führung seiner Dienstgeschäfte mit sofortiger Wirkung untersagt und dies mit einem gestörten Vertrauensverhältnis begründet. Zudem stand Schönbohm unter anderem wegen Kontakten zum umstrittenen Verein "Cyber-Sicherheitsrat Deutschland" in der Kritik, dem Verbindungen zu russischen Geheimdiensten nachgesagt werden. Dies hatte Jan Böhmermann zuvor in der Sendung "ZDF Magazin Royale" thematisiert.
- Nachrichtenagentur dpa