Negativtrend gestoppt Netflix verzeichnet Millionen neue Nutzer
Nach finanziell schwierigen Monaten hat Netflix den Negativtrend gestoppt. Im vergangenen Quartal konnten Millionen neue Nutzer hinzugewonnen werden.
Netflix hat seinen Nutzerrückgang vorerst gestoppt. Unter anderem dank des Erfolgs von Serien wie "Stranger Things" und "Dahmer - Monster" sei die Zahl der Nutzer im abgelaufenen Quartal weltweit um 2,4 Millionen auf insgesamt 223,1 Millionen gestiegen, teilte der Streaming-Dienst mit.
Analysten hatten nur mit einem Plus von rund einer Million Nutzer gerechnet. Für das Gesamtjahr peilt das Unternehmen 4,5 Millionen zusätzliche Abonnenten an und setzt dabei unter anderem auf die Zugkraft der neuen Staffel der Royalty-Serie "The Crown" zum Jahresende. Experten sagten bislang einen Zuwachs von 4,2 Millionen Kunden voraus.
Abo mit Werbung könnte weiteren Aufschwung bringen
In der ersten Hälfte des Jahres hatte Netflix 1,2 Millionen Abonnenten verloren, weil diese wegen der schwächelnden Konjunktur weniger Geld ausgeben und der Druck von Konkurrenten wie Amazon Prime oder Disney+ wuchs.
Daher bietet Netflix nach langem Zögern für preissensible Kunden ab Anfang November ein werbefinanziertes Abonnement mit geringeren monatlichen Gebühren an. Dort sehen Zuschauer den Angaben zufolge etwa fünf Minuten Werbung pro Stunde.
Andere Streamingdienste wie Disney+ oder HBO Max bieten Ähnliches bereits an oder stehen kurz davor. Das neue Angebot ziele aber eher darauf, Kunden zu halten oder zurückzulocken statt neue zu gewinnen, sagte Analyst Paolo Pescatore vom Research-Haus PP Foresight.
Der Quartalsumsatz lag Netflix zufolge bei 7,9 Milliarden US-Dollar und der Gewinn bei 3,10 US-Dollar je Aktie – jeweils mehr als von Analysten erwartet. Für das Schlussquartal prognostiziert das Unternehmen allerdings einen Rückgang der Erlöse auf 7,8 Milliarden US-Dollar und begründet dies mit dem starken Dollar. Netflix-Titel stiegen im nachbörslichen US-Geschäft dennoch um bis zu 15,5 Prozent, so stark wie zuletzt vor knapp eineinhalb Jahren.
- Mit Material der Nachrichtenagentur Reuters