Größe eines Schuhkartons Nasa schickt "Capstone"-Satelliten zum Mond
Die Nasa hat eine Minisonde auf den Weg zum Mond gebracht. Der kleine Satellit ist der Wegbereiter für das bisher größte bemannte Raumfahrtprojekt der Menschheit.
Noch in diesem Jahrzehnt will die US-Raumfahrtbehörde Nasa eine Raumstation am Mond aufbauen – jetzt soll ein Minisatellit deren Umlaufbahn schon einmal testen. Die Sonde namens "Capstone" (Cislunar Autonomous Positioning System Technology Operations and Navigation Experiment) startete an Bord einer "Electron"-Rakete der Firma Rocket Lab von einem Weltraumbahnhof in Neuseeland aus, wie die Nasa mitteilte.
"Wir freuen uns über den erfolgreichen Start der Mission und sind gespannt, was Capstone nach seiner Ankunft auf dem Mond leisten wird", sagte Jim Reuter von der Nasa. In den nächsten sechs Tagen werde der Satellit über die erdnahe Umlaufbahn hinaus beschleunigt, um ihn auf eine ballistische Transferbahn zum Mond zu bringen.
Rund vier Monate wird Capstone unterwegs sein
Danach werde Capstone dann seinen eigenen Antrieb und die Schwerkraft der Sonne nutzen, um den Rest des Weges zu bewältigen. In rund vier Monaten soll der Satellit in der Größe eines Schuhkartons am Mond ankommen und ihn mindestens sechs Monate lang auf genau der Umlaufbahn umkreisen, die auch für die Raumstation "Gateway" vorgesehen ist.
Die Raumstation, an der auch die europäische Raumfahrtagentur Esa beteiligt ist, soll als Zwischenstation für bemannte Missionen zum Mond dienen – und später möglicherweise auch als Station für Missionen zum Mars. "Capstone" soll mögliche Risiken für die Station schon im Vorfeld ausschließen.
Es handelt sich nach Angaben der Nasa um den ersten Flugkörper, der diese Umlaufbahn um den Mond einnimmt. Dort wird "Capstone" bei ihrem mondnächsten Vorbeiflug bis auf 1.000 Meilen (ca. 1.609 km) an den Nordpol des Erdtrabanten heranfliegen und bei ihrem weitesten Vorbeiflug etwa 43.500 Meilen (ca. 70.006 km) vom Südpol entfernt sein. Laut Nasa wird dieser Zyklus alle sechseinhalb Tage wiederholt.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa