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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Tankrabatt – so ist die Lage vor Ort Punkt Mitternacht sanken die Preise
Ab heute gilt der neue Tankrabatt. Die Reporter von t-online sind vor Ort an den Tankstellen im ganzen Land. Kommt der Rabatt bei den Autofahrern an?
Lange Schlangen an den Zapfsäulen, leere Tanks und wütende Autofahrer: Wer die Erwartungen zum Start des Tankrabatts verfolgte, musste Schlimmstes fürchten. Nun ist der Sprit-Zuschuss da.
Und alles kam ganz anders.
Denn statt des erwarteten Ärgers zeigt sich den Reportern von t-online ein überraschendes Bild: Der Sprit ist billiger, die Reserven ausreichend, die Autofahrer entspannt. Und ein wenig überrascht. "Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll", sagt ein Tankkunde in Hamburg zu t-online: "Für den Preis habe ich seit Monaten nicht mehr getankt."
Von heute an bis Ende August gilt in Deutschland der Tankrabatt. Eine Senkung der Energiesteuer soll Benzin um rund 35 Cent pro Liter und Diesel um etwa 17 Cent pro Liter billiger machen.
Ein weiterer Autofahrer, der ebenfalls schon kurz nach Mitternacht günstiger tankt, staunt: "Ich hätte nicht gedacht, dass sie es so schnell weitergeben – weil alle angekündigt haben, dass sie es erst machen, wenn sie den neuen Sprit haben."
In Berlin das gleiche Bild: Punkt Mitternacht sinken an vielen Tankstellen die Literpreise – teils exakt um 35 Cent für Super und 17 Cent beim Diesel. So berichten es die Reporter auch aus anderen Städten.
"Die Maßnahme scheint auf den ersten Blick weitestgehend weitergegeben worden zu sein", bestätigt Stephan Zieger, Geschäftsführer des Bundesverbands freier Tankstellen, der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Das deckt sich mit den Ergebnissen einer dpa-Blitzanalyse von Daten des ADAC: Demnach kostet an rund 350 von 400 untersuchten Tankstellen der Liter Super E10 nun weniger als 1,90 Euro.
Kritiker werfen den Mineralölkonzernen vor, zuletzt ihre Spritpreise vom Rohölpreis abgekoppelt und künstlich erhöht zu haben. So komme der Tankrabatt letztlich bei den Falschen an – eine Umverteilung von unten nach oben, sagt Ifo-Chef Clemens Fuest. Sein Fazit: "Insgesamt ziemlicher Quatsch."
Somit ist der Sprit aber längst nicht an jeder Tankstelle billiger. Beispiel Köln: Hier zeigt eine schnelle Stichprobe des ADAC teils extreme Preisdifferenzen. "Bei den Spritpreisen gibt es teilweise Unterschiede von 20 bis 40 Cent je Liter, und das auch an Tankstellen, die sehr nah beieinander liegen", sagt ein Sprecher des ADAC Nordrhein.
Beliebte Tank-Apps (kleine Auswahl):
"ADAC Spritpreise App" (Android/iOS)
"ACE-App" (Android/iOS)
"Clever Tanken" (Android/iOS)
"TankenApp mit Benzinpreistrend" (Android/iOS)
Experten erwarten, dass sich diese Unterschiede in den kommenden Tagen erledigen. Sonst bleibt die teure Tanke eben auf ihrem Sprit sitzen.
Wer den Rabatt nicht verschenken will, schaut deshalb vor dem Stopp schnell auf eine der vielen Tank-Apps für das Smartphone. Sie zeigen genau, wo in Ihrer Gegend der Sprit gerade am günstigsten ist.
- Reporter vor Ort
- Nachrichtenagentur dpa