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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Hersteller in der Krise Renault schafft gleich drei Modelle ab
Drastischer Sparkurs bei Renault: Die Franzosen wollen ein Werk dichtmachen und ihr Angebot ausdünnen. Das Aus von drei Modellen ist offenbar bereits besiegelt.
Bei Renault läuft es schon seit Längerem nicht rund. 2019 sind die Franzosen – erstmals seit zehn Jahren – in die roten Zahlen geraten, die Corona-Krise tut ihr Übriges. Noch in diesem Monat soll deshalb ein Sparkurs vorgestellt werden. Damit sollen die Kosten um zwei Milliarden Euro gesenkt werden. Die derzeitige Chefin Clotilde Delbos hatte bereits deutlich gemacht, dass selbst die Schließung von Werken nicht ausgeschlossen sei.
Drei Modelle vor dem Aus
Für drei Renault-Modelle ist das Ende offenbar bereits besiegelt. Das berichtet die "Automobilwoche". Demnach fliegen der Scenic, der Espace und der Talisman ersatzlos aus dem Programm. Zwei Vans also und eine Limousine, beides ist bei den SUV-versessenen Kunden derzeit nicht sonderlich beliebt.
Die drei Modelle dürften einer Neuausrichtung zum Opfer fallen, die der französische Staat als Gegenleistung für einen Kredit über fünf Milliarden Euro einfordert. Frankreich gehören 15 Prozent der Anteile an dem Autohersteller, der wiederum eine Allianz mit Nissan und Mitsubishi bildet.
Bericht über Werksschließungen
Größere Unruhe lösen unterdessen Berichte über geplante Werksschließungen aus. Mindestens ein Werk wolle der Autobauer infolge der Corona-Pandemie stilllegen: In Flins-sur-Seine nordwestlich von Paris werde die Fahrzeugproduktion eingestellt, berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Unter anderem werden dort derzeit das Elektroauto Zoe und der Micra des Allianzpartners Nissan produziert.
Das französische Enthüllungsblatt "Le Canard Enchaîné" schreibt in seiner neuen Ausgabe, dass sogar vier Standorte im Heimatland des Herstellers gefährdet seien. Demnach könnten drei weitere Werke dichtgemacht werden: Choisy-le-Roi südlich von Paris, Dieppe am Ärmelkanal und Caudan im Westen des Landes. Der Konzern nahm zu dem Bericht bislang keine Stellung.
- Nachrichtenagentur AFP
- Nachrichtenagentur dpa-AFX
- automobilwoche.de