Merkwürdige Tweets Elon Musk sorgt für Sinkflug der Tesla-Aktie
Rund zehn Prozent Minus hat die Tesla-Aktie gemacht, nachdem der Chef des Autobauers, Elon Musk, auf Twitter verkündete, der Wert der Aktie sei zu hoch. Musk steht deshalb erneut in der Kritik.
Tesla-Chef Elon Musk hat mit einer Serie sonderbarer Tweets den Börsenwert des Elektroauto-Herstellers um Milliarden sinken lassen. Musk schrieb am Freitag, dass der Kurs der Tesla-Aktie seiner Ansicht nach zu hoch sei. Außerdem twitterte der Milliardär: "Ich verkaufe fast allen physischen Besitz", und dass er kein Haus mehr besitzen werde. Die Aktie von Tesla beendete den Handelstag danach mit einem Minus von gut zehn Prozent.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Elon Musk im Fokus der US-Börsenaufsicht
Auf die Frage des "Wall Street Journal", ob die Tweets ein Scherz gewesen seien und ob das Unternehmen sie vor der Veröffentlichung abgesegnet habe, antwortete Musk per E-Mail mit einem "Nein", wie die Zeitung berichtete.
Das könnte den Tesla-Chef erneut ins Blickfeld der US-Börsenaufsicht SEC bringen. Denn eine Vereinbarung mit der Behörde sieht vor, dass Musk sich seine Tweets von dem Unternehmen freigeben lassen muss. Auslöser dafür war Musks Ankündigung bei Twitter im Sommer 2018, dass er erwäge, Tesla von der Börse zu nehmen und dass die Finanzierung gesichert sei. Die SEC kam nach einer Untersuchung zu dem Schluss, dass Musk keine festen Finanzierungszusagen gehabt habe, und setzte die Twitter-Einschränkungen durch.
Tesla-Chef sorgt immer wieder mit Twitter-Auftritten für Aufsehen
Musk ist auch bekannt dafür, mit skurrilen Auftritten bei Twitter für Aufsehen und Verwirrung zu sorgen. So schrieb er nach der SEC-Einigung, er sei das "neue Nichts" von Tesla und löste damit Spekulationen aus, er habe den Chefposten aufgegeben. Am 1. April vergangenen Jahres twitterte er ein Foto mit einem Scherz über eine Tesla-Pleite. Jetzt könnte eine wichtige Frage sein, ob der Hinweis, dass es sich um Musks Meinung handle, ihn von der Freigabe-Pflicht befreit.
Die Aktion kommt ausgerechnet, während Tesla wirtschaftlich nach hohen Verlusten ins ruhige Fahrwasser kam. Am Mittwoch erst feierte das Unternehmen mit dem dritten Quartalsgewinn in Folge seine bislang längste Strecke der Profitabilität seit seiner Gründung im Jahr 2003. Der Aktienkurs ist trotz der starken Verluste am Freitag seit Jahresbeginn um über 80 Prozent gestiegen, obwohl die Corona-Pandemie die Automobilindustrie stark belastet.
- Nachrichtenagentur dpa