Jetzt offiziell Nach Kuss-Skandal: Spaniens Verbandschef tritt zurück
Spaniens Verbandspräsident Luis Rubiales tritt nach dem Kuss-Skandal bei der WM der Fußballerinnen von seinem Amt zurück. Dies bestätigte der spanische Fußballverband.
Am Ende entschied er sich doch für den Rücktritt: Luis Rubiales ist nicht mehr Präsident des spanischen Fußballverbands. Der 46-Jährige gab am Sonntag in einem Interview in der Talkshow "Piers Morgan Uncensored" seinen Rückzug bekannt. Der spanische Verband bestätigte dies nun.
Rubiales hatte nach dem Finale der Fußballweltmeisterschaft der Frauen die Spielerin Jennifer Hermoso während der Feierlichkeiten rund um den Titelgewinn auf den Mund geküsst. Die 33-Jährige hatte im Anschluss verdeutlicht, dass dies nicht einvernehmlich passiert sei. Sie habe sich "als Opfer einer impulsiven, sexistischen und unangebrachten Handlung gefühlt, der ich nicht zugestimmt habe". Später zeigte Hermoso Rubiales an.
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"Ich kann meine Arbeit nicht fortsetzen", sagte Rubiales deshalb in der Talkshow. Er habe mit seinem Vater, mit seinen Töchtern und auch mit engen Freunden gesprochen. Es gehe nicht nur um ihn.
Lange hatte der Spanier einen Rücktritt ausgeschlossen. Auch die 90 Tage währende Suspendierung seitens des Weltverbands Fifa brachte ihn nicht zur Einsicht. Bei einer Rede Ende August hatte Rubiales noch vehement darauf gepocht, im Amt zu bleiben.
Verband entschuldigte sich bei Hermoso
Der spanische Verband gab ebenfalls kein gutes Bild ab. So versuchte er zwischenzeitlich sogar, Hermoso zu diskreditieren und bezichtigte die Spielerin der Lüge. Jüngst folgte eine Entschuldigung. Trainer Jorge Vilda, dessen Assistentinnen und Assistenten bereits zurückgetreten waren, wurde zudem entlassen.
In der Fußballwelt war die Solidarität mit Hermoso derweil immer weiter gewachsen. Die spanischen Regionalverbände hatten den Rücktritt von Rubiales gefordert. Die Nationalmannschaft der Männer hatte das Verhalten des Präsidenten verurteilt. Betis-Profi Borja Iglesias trat sogar vorläufig zurück.
Rubiales bleibt nach seinem Rücktritt von allen fußballbezogenen Aktivitäten ausgeschlossen. Die Fifa hat ein Disziplinarverfahren eingeleitet und dürfte dieses auch fortführen. Möglich ist eine mehrjährige Sperre, die eine Rückkehr von Rubiales in eine andere Position verhindern würde. Er saß seit 2018 außerdem als Uefa-Vizepräsident im Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa