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TV-Tipp: Blochin - Das letzte Kapitel


TV-Tipp
Blochin - Das letzte Kapitel

Von dpa
05.08.2019Lesedauer: 2 Min.
Blochin (Jürgen Vogel) wirkt müde, sein Gesicht zeigt Blutspuren und Verletzungen.Vergrößern des Bildes
Blochin (Jürgen Vogel) wirkt müde, sein Gesicht zeigt Blutspuren und Verletzungen. Foto:. (Quelle: dpa)

Berlin (dpa) - Manchmal brauchen Dinge oder auch TV-Serien etwas länger, um zu einem Ende zu gelangen. Ganze vier Jahre ist es her, dass die fünfteilige Serie "Blochin" zu sehen war. Danach wurde eine zweite Staffel geplant und wieder verworfen.

Jetzt gibt es immerhin einen Abschlussfilm, die sechste Folge der Serie - "Blochin - Das letzte Kapitel" - wird am Montag (5.8., 22.15 Uhr im ZDF) gezeigt. Die Teile 1 bis 5 sind in der Mediathek abrufbar.

Um wieder hineinzufinden, sollte der Zuschauer diese fünf Folgen noch einmal anschauen - dabei wird auch deutlich, wieviel unvollendete Erzählstränge übrig geblieben sind. Der Berliner Polizist Blochin (Jürgen Vogel) sinnt noch immer auf Rache für den brutalen Mord an seiner Tochter Grille. Nach zwei Jahren gelingt es ihm, den Mörder, Kyrill (Alexander Scheer), nach Berlin zu locken: Er nimmt dessen Freundin Pheline (Jasna Fritzi Bauer) als Geisel.

Sein Chef Dominik (Thomas Heinze) deckt ihn, auch weil Blochin der Mann seiner Schwester Inka (Maja Schöne) ist - doch Dominiks Freundin, die verheiratete Staatssekretärin Katrin (Jördis Triebel), kommt langsam dahinter, was er für dunkle Geschäfte betreibt. Dominiks Kollegin Nanette Jenisch (Gisa Flake) steigt aus, Magda Iwinska (Agnieszka Piwowarska) und Yorik Geier (Christoph Letkowski) jedoch sind an dem sich anbahnenden Katz- und Maus-Spiel beteiligt.

Es sind also sehr viele Figuren dabei. Es regnet zudem sehr viel in diesem Film, im Grunde ohne Unterlass. Die Handlung wird innerhalb einer Woche erzählt und spielt an dunklen Schauplätzen wie Keller oder Garagen. Blochin kommt ganz allmählich dahinter, dass Grille sterben musste, weil das Rätsel seiner Kindheit immer noch ungelöst ist. Als 15-Jähriger war er scheinbar erschossen worden, vom russischen Waffenhändler Shukshin (Rainer Bock). Nachdem er im Leichenschauhaus aufgewacht ist, war sein Kopf leer. Erst als er sich nun schließlich erinnern kann, ändert sich alles. Diese Rückblenden in die Kindheit sind etwas heller inszeniert, doch auch hier bleibt die Musik meist unheilschwanger.

Regisseur Matthias Glasner (54, "Der freie Wille") drehte konsequenterweise auch den letzten Teil der Krimiserie, und er setzt die komplexe Story mit einer ebenso kompromisslosen und radikalen Erzählweise fort wie schon in den vorherigen Folgen.

Die Polizisten sind zynisch und durch und durch korrupt, es geht um Bestechung, Erpressung und Vertuschung, um Drogenhandel und Mord, und irgendwie ist alles wie "ein großer, löchriger Käse" (wie Dominik sagt). Das macht es für den Zuschauer nicht unbedingt leichter, alles wirklich zu verstehen und die losen Enden zusammen zu knüpfen - auch wenn alles irgendwie zusammenhängt.

Ende gut, gar nichts gut - so könnte es zu diesem Schluss heißen, den es so nach vier Jahren womöglich nicht unbedingt gebraucht hätte. Ohne die grandiose Darbietung von Thomas Heinze (55) und vor allem von Jürgen Vogel (51), der hier als Jäger und Gejagter auftritt, wäre das Ganze kaum zu ertragen.

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