ChrisTine Urspruch Verwirrung um "Tatort"-Münster: Jetzt spricht ARD-Star Klartext
Er ist meist der erfolgreichste Sonntagskrimi der ARD: der "Tatort" aus Münster. Da lassen Nachrichten über Veränderungen aufhorchen. Was steckt denn dahinter?
Der Humor im Münster-"Tatort" ist berüchtigt. So sehr, dass ihn manche Zuschauer auch eher als Klamauk bezeichnen würden. Was allerdings nichts an dem Erfolg des Formats ändert, im Gegenteil: Bis zu 14,5 Millionen Menschen schalten im Ersten ein, wenn Professor Boerne und Kommissar Thiel ein Verbrechen aufklären wollen. Das ist Rekord im deutschen Fernsehen – und ein Aushängeschild für das ARD-Krimiprogramm am Sonntag.
Umso mehr sorgt es für Aufregung, wenn plötzlich vermeldet wird, eine Veränderung stehe an. Diesmal betraf es nicht die alljährlichen Spekulationen darüber, wie lange Jan Josef Liefers und Axel Prahl noch als Ermittlerduo weitermachen. Nein: ChrisTine Urspruch, Sidekick von Liefers als seine Assistentin, war für den Wirbel verantwortlich. Sie selbst konnte zwar nur bedingt etwas dafür, gab aber mit einem Interview mit der Zeitung "Der Westen" den Anstoß dafür.
"Da steht nicht mehr Alberich"
Dort wird sie gefragt, ob ihre Rolle heutzutage so überhaupt noch angelegt worden wäre. Hintergrund ist ihr Spitzname in der ARD-Reihe: Alberich. Damit spielt unter anderem ihr "Tatort"-Kollege Professor Boerne auf einen Zwergenkönig an, der zum Beispiel aus den Opern von Richard Wagner bekannt ist. Wird die kleinwüchsige Assistentin Silke Haller, gespielt von der kleinwüchsigen ChrisTine Urspruch, mit diesem Namen diskriminiert?
Urspruch antwortete in dem Interview: "Es war vor zwanzig Jahren schon seitens der Redaktion schwierig. Da gab es bereits die sogenannten Bedenkenträger. Wir haben es aber durchgeboxt und es ist zu einem Mega-Erfolg geworden. Ich könnte mir vorstellen, dass es heute schwieriger wäre." So weit, so unspektakulär. Doch dann folgt eine Passage, die im Nachhinein die Verwirrung auslöst.
Die Schauspielerin erklärt: "Es ist auch so, dass meine Rolle von verschiedenen Seiten – im Drehbuch zum Beispiel – nicht mehr Alberich genannt wird. Wenn ich beispielsweise einen Dialog mit Jan Josef Liefers habe, dann steht im Buch Professor Friedrich Boerne und Silke Haller. Da steht nicht mehr Alberich." Zack: Schon waren die Schlagzeilen programmiert. "ARD streicht Alberich" war anschließend unter anderem zu lesen.
Interview wurde "in Teilen leider offenbar falsch verstanden"
Doch das ist Quatsch. Es geht überhaupt nicht darum, dass der öffentlich-rechtliche Sender hier aufgrund einer vermeintlich gewollten "politischen Korrektheit" den Namen der "Tatort"-Figur ändert. Deshalb stellen das ChrisTine Urspruch und der WDR noch einmal gemeinsam in einer Pressemitteilung klar: "Professor Boerne wird mich in meiner Rolle der 'Silke Haller' im 'Tatort' auch künftig 'Alberich' nennen – und das ist gut so. Was ich in einem Interview, das in Teilen leider offenbar falsch verstanden wurde, meinte: In den Drehbüchern steht – für das Publikum unsichtbar – über meinem Text inzwischen meist der Rollenname 'Silke Haller' und nicht mehr 'Alberich'."
Also alles halb so wild und die ganze Aufregung umsonst, oder? Urspruch jedenfalls sieht das so: "Für alle Figuren im 'Tatort' außer Boerne ist das auch der Name, mit dem sie mich in der Rolle ansprechen. Dass insgesamt sensibel und differenziert mit dem Namen und der Rolle umgegangen wird, finde ich gut. Ansonsten können Jan Josef Liefers und ich weiter in den verbalen Schlagabtausch gehen – für die Zuschauerinnen und Zuschauer wird sich nichts ändern." Und vielleicht ist diese Nachricht insgesamt auch ein Paradebeispiel dafür, warum der "Tatort" aus Münster von manchen frenetisch gefeiert und von anderen kategorisch abgelehnt wird ...
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