Silbereisen keine Hilfe? DSDS rauscht ohne Bohlen ins Quotentief
Wie haben sich die einstigen RTL-Dauerbrenner "Deutschland sucht den Superstar" und Dschungelcamp mit neuen Gesichtern und neuem Ort geschlagen? Die Antwort ist ernüchternd.
Am Samstagabend startete "Deutschland sucht den Superstar" bei RTL in seine 19. Staffel. Es war die erste ohne den langjährigen Chefjuror Dieter Bohlen. Mit den neuen Gesichtern Florian Silbereisen, Ilse DeLange und Toby Gad gelang der Neustart allerdings nicht auf Anhieb, wie die nüchterne Quotenbilanz am Morgen danach offenbarte.
Die DSDS-Zuschauerzahl stürzte im Vergleich zu den Vorjahren deutlich ab. Im Schnitt schalteten nur 2,65 Millionen ab 20.15 Uhr RTL ein. 2021 hatte die erste DSDS-Ausgabe am 5. Januar – einem Dienstag – etwa 3,3 Millionen erreicht, 2020 waren es am 4. Januar – einem Samstag – noch 3,9 Millionen und 2019 am 5. Januar sahen 4,4 Millionen den Auftakt zur Staffel. Diesmal musste man sich in Köln mit mickrigen neun Prozent Marktanteil begnügen.
Dschungelcamp übertrumpft DSDS
Kleiner Trost für RTL: Bei den Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren war man zur besten Sendezeit fast Quotensieger: Der Marktanteil lag hier immerhin bei 13,2 Prozent. Nur die ARD-Show "Wer weiß denn sowas XXL" hatte mit 15,6 Prozent einen höheren Anteil in dieser Zielgruppe.
Das Dschungelcamp direkt nach DSDS erreichte mehr Zuschauer. Im Schnitt verfolgten ab 22.30 Uhr 4,05 Millionen die zweite Ausgabe der Show "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!". Am Freitag hatten noch etwa 4,6 Millionen ab 21.30 Uhr die erste Ausgabe dieses Jahres mit dem Einzug der Promis verfolgt. Auch das waren schon deutlich weniger als bei der letzten regulären Ausgabe der 14. Staffel vor zwei Jahren, als gut 6 Millionen den Einzug verfolgt hatten.
Medienbranchendienste wie "DWDL" hatten vom "Wochenende der Wahrheit" für RTL und sein lineares Programm gesprochen. Die Dauerbrenner "Deutschland sucht den Superstar" und Dschungelcamp haben wohl mit neuen Gesichtern und neuem Ort (Südafrika statt Australien) an Zugkraft verloren. Oder hat sie der Zeitgeist überholt?
Eine Sache dürfte den Programmmachern durchaus Hoffnung machen: Bei Social Media und auch vonseiten der Kritiker war der Tenor über die neue DSDS-Staffel sehr positiv. Es wurde gelobt, das Format sei ohne Dieter Bohlen deutlich weniger "toxisch". Nach dem Motto "Aller Anfang ist schwer" könnte man bei RTL also darauf setzen, dass die Zuschauerinnen und Zuschauer die neue Qualität des Castingformats erst mit der Zeit zu schätzen lernen. Doch ob man in Köln dem Prinzip Hoffnung folgt, bleibt abzuwarten.