Szene erinnert an Kultfilm Ideenklau? "Tatort"-Team reagiert auf auffällige Parallele
Das neue Jahr startete gleich mit zwei neuen ARD-Krimis. Der Fall "Gier und Angst" aus Dortmund hat dabei einige Zuschauer an einen Streifen aus den Neunzigern erinnert. Ein Zufall?
Volle Dröhnung "Tatort" zum Jahresstart. Nachdem wegen des Jahreswechsels bereits an Neujahr ein neuer ARD-Krimi zu sehen war, folgte am Sonntag direkt der nächste Fall. Und aus Zahlensicht lohnte sich das doppelte Spiel: 9,11 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer machten "Gier und Angst" zum Tagessieger. Der Marktanteil lag bei beachtlichen 28,3 Prozent.
Doch unter dem Millionenpublikum saßen offenbar auch Menschen, die sich bei dem Krimi aus der Feder von Regisseur Martin Eigler an einen anderen Film erinnert fühlten. Einen Film, der vor 30 Jahren ins Kino kam und später zu einem gewissen Kult avancierte. "Ricochet – Der Aufprall" von 1991 mit Denzel Washington, John Lithgow und Ice-T drehte sich um einen Staatsanwalt, der von dem Kriminellen terrorisiert wird, den er Jahre zuvor als Polizist verknackt hatte.
Schwimmbad und Drogen im "Tatort": Zufällige Parallele?
Frappierende Gemeinsamkeit: das Setting – und eine Wendung in der Story. In beiden Filmen wird ein Polizist mit Drogen vollgepumpt, entführt und ein Schwimmbad dient als Versteck der Kriminellen. Bei Twitter kursierte am Sonntagabend sogleich ein Screenshot aus "Ricochet" und machte die Parallele zu "Gier und Angst" deutlich.
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Solche Inspirationen sind in der Filmbranche nicht ungewöhnlich, ganz im Gegenteil. Doch war diese hier bewusst gesetzt, quasi als Hommage? Oder ist diese ziemlich deutliche Parallele reiner Zufall? Regisseur Martin Eigler hat sich zu dem Thema bislang nicht geäußert. Eine Anfrage von t-online beantwortete der WDR in Absprache mit der Produktion. Demnach sei die Ähnlichkeit einer Szene "Zufall". "Die Handlung des 'Tatort' beinhaltete von der ersten Idee an die Wendung, dass die Figur Jan Pawlak am Ende gegen seinen Willen unter Drogen gesetzt wird", heißt es vom Sender.
"Im Drehbuch spielte die Szene in einem undefinierten Haus"
Dass die Szene schließlich in einem Club spielte, der sich in einem still gelegten Schwimmbad befindet, habe sich "erst durch die Motiv-Besichtigung" ergeben. "Im Drehbuch spielte die Szene in einem undefinierten Haus", so eine Sprecherin zu t-online.
Bleibt also festzuhalten: Das Schwimmbadsetting im Dortmunder Krimi sorgte im "Tatort" für eine gelungene, bildstarke Abwechslung. Das kam bei vielen Zuschauern gut an. Auch die Story scheint Spannung geliefert zu haben, denn bei dem oft so kritischen Twitter-Publikum wurde erstaunlich wenig gelästert. Alles in allem kann die Inspiration, ob bewusst oder unbewusst, also durchaus als Erfolg gewertet werden.
- Twitter: #Tatort
- Eigene Beobachtungen