Nach fast 20 Jahren Mit diesen Worten verabschiedet sich Claus Kleber im "heute journal"
Seit 2003 war er das Gesicht der ZDF-Sendung "heute journal". Nach fast 20 Jahren geht Claus Kleber in den Ruhestand. Mit einer kurzen Rede und einem Appell an die Zuschauer hat der Nachrichtensprecher die Sendung verlassen.
Claus Kleber hört auf. Das bestätigte das ZDF im Sommer. Ein halbes Jahr später ist es so weit. Am Donnerstagabend moderierte der 66-Jährige ein letztes Mal die Nachrichtensendung, für die er fast 20 Jahre lang vor der Kamera stand.
"So, mehr wird's nicht"
Am 3. Februar 2003 flimmerte der damals 47-Jährige zum ersten Mal mit dem "heute journal" über die Bildschirme. Am 30. Dezember 2021 begrüßt er erneut die Zuschauer. Der Moderator hält gleich zu Beginn der jüngsten Ausgabe einen Zettel in die Kamera, auf dem die Zahl 2.977 steht. "So, mehr wird's nicht", sagt er. "2.977 Mal, heute zum letzten. Guten Abend."
Dann startet Claus Kleber wie gewohnt mit dem "heute journal", berichtet über die steigenden Corona-Zahlen, unterhält sich mit Virologe Christian Drosten. Emotional wird dann noch einmal der Jahresrückblick – die Pandemie, die Flutkatastrophe, der Merkel-Abschied.
"Du gehst, damit geht eine Ära zu Ende"
"Jetzt wäre eigentlich der Punkt erreicht, an dem die Sendung zu Ende gehen könnte", sagt Claus Kleber nach dem Beitrag. Doch dann ergreift Gundula Gause das Wort. "Lieber Claus, es ist natürlich für uns eine sehr wichtige und sehr bewegende Nachricht, dass das hier heute deine letzte Sendung ist", so die 56-Jährige.
Dann bedankt sie sich für fast 3.000 Sendungen und "großen journalistischen Geist in fast 20 Jahren". "Es war eine gute Zeit", so Gause. "Wir werden dich vermissen – und ich ganz besonders. (…) Du gehst, damit geht eine Ära zu Ende." Mit einem emotionalen Zusammenschnitt aus den vergangenen 18 Jahren bedankt sich auch die ZDF-Redaktion bei dem Nachrichtensprecher.
"Das müsste alles nicht sein"
"Ein bisschen ernst muss es noch werden", sagt Claus Kleber im Anschluss. "Wer sich hier jeden Tag einen Reim auf die Nachrichten macht, der kann nicht anders als mit Sorgen nach vorne schauen. Die Pandemie lässt viel Leid zurück, aber die wird vorübergehen. Anderes nicht." Damit meint der 66-Jährige unter anderem "die harte Linie von China", "die Demontage der Demokratie in Amerika" oder "die europäische Idee, die ihren Schwung verloren hat".
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"Das müsste alles nicht sein. Wir Menschen haben das Wissen, die Technik, die historische Erfahrung, um das alles zu meistern." Zum ersten Mal seien unsere Werkzeuge so mächtig wie unsere Probleme. "Das kann was werden, aber ohne eine engagierte, informierte Öffentlichkeit wird es nichts. Und deshalb muss es Redaktionen geben, wie die Menschen hinter dieser Sendung. Leidenschaftliche Profis, die jeden Morgen antreten können, mit dem einzigen Ziel, die bestmögliche Sendung zu machen. Furchtlos, ohne Quotendruck und abgeschirmt gegen politische Strippenzieher."
Hinter dem "heute journal" stecke ein "tolles Team". "Aber das nützt nix, wenn wir Sie nicht überzeugen können. Das hier ist alles ein bisschen Videozirkus, wenn Sie sich nicht die Zeit und die Mühe nehmen, sich mit unserer Arbeit zu beschäftigen – engagiert und kritisch, mit dem Vertrauen, das wir uns hier jeden Tag verdienen müssen", so Kleber weiter.
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Er werde nun gehen, Gundula Gause bleiben und Christian Sievers kommen. "Good night and good luck und ein gutes neues Jahr, vor allem vielen Dank allen hier." Dann schlagen die beiden Nachrichtensprecher ein und verlassen Arm in Arm das Studio. Und so endet eine Ära.
- "heute journal" vom 30. Dezember 2021
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