"Vorbildfunktion" Peta stellt Forderung an "Bares für Rares" und Horst Lichter
In der ZDF-Trödelshow machen Kandidaten ihre Raritäten zu Geld. Immer wieder werden dabei auch Gegenstände aus Elfenbein an die Händler verkauft. Peta fordert nun eine Verbannung des Materials aus "Bares für Rares".
Die Tierrechtsorganisation Peta fordert die Macher von "Bares für Rares" auf, keine Gegenstände aus Elfenbein mehr in der Trödelshow zu erlauben. Einer Pressemitteilung zufolge habe sich die Organisation mit dieser Forderung "Mitte Juli in einem Schreiben an Moderator Horst Lichter sowie die verantwortliche Redaktion gewandt". Damit solle ein Zeichen für den Artenschutz gesetzt werden. Eine Antwort des Senders habe man bislang nicht bekommen.
Den Grund für das Schreiben erläuterte Peter Höffken, Fachreferent bei Peta, in der Mitteilung wie folgt: "Neben dem zu hinterfragenden rechtlichen Status bestimmter Elfenbeinstücke hat die beliebte Sendung 'Bares für Rares' auch eine öffentliche Vorbildfunktion für ethisches Handeln." Er erklärte ganz konkret: "Während die Elefantenpopulationen in Afrika kollabieren, werden die Körperteile getöteter Tiere im Rahmen einer vergnüglichen Unterhaltungssendung angekauft." Auf Anfrage von t-online erklärte das ZDF, inzwischen eine Antwort an Peta gesendet zu haben. Zu deren Inhalt gab eine Sendersprecherin aber keine Details heraus.
Illegale Gegenstände als angeblich antik ausgegeben
Das Washingtoner Artenschutzabkommen verbiete zwar nicht den Handel mit Gegenständen, die vor 1947 hergestellt wurden. Dem Peta-Bericht zufolge habe aber eine 2018 veröffentlichte Studie der Organisation Avaaz unter Beteiligung der Universität Oxford aufgedeckt, "dass dieser legale Handel im großen Stil dazu genutzt wird, neues Elfenbein in den Markt einzuschleusen".
Unglaubliche 74,3 Prozent der in den Tests untersuchten, als antik ausgegebenen Stücke wurden demnach laut einer Altersbestimmung durch die Radiocarbonmethode nach 1947 produziert. Heißt: Sie sind illegal. 19 Prozent der Gegenstände, die in der Studie untersucht wurden, stammen gar von nach 1990 getöteten Elefanten. Weiter heißt es: "In Deutschland waren der Studie zufolge 56 Prozent der als antik angepriesenen Stücke illegal."
Nicht nur durch die Zerstörung ihres natürlichen Lebensraumes geht der Bestand der Elefantenpopulationen in Afrika immer weiter zurück, sondern auch durch die weiterhin weit verbreitete Trophäenjagd und Wilderei. Etwa 30.000 Elefanten werden jährlich gewildert und das Elfenbein illegal verkauft. Heute gibt es mindestens 60 Prozent weniger Savannenelefanten in Afrika als vor 50 Jahren. Direkt vom Aussterben bedroht ist der Afrikanische Waldelefant. Er steht bereits auf der Roten Liste.
- Pressemitteilung von Peta
- Peta: "Tierleid durch Elfenbein-Handel bei 'Bares für Rares'"
- Nachrichtenagentur dpa