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"Game of Thrones", Folge 5: Der letzte Krieg endet in einem Blutbad


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"Game of Thrones"
Der letzte Krieg endet in einem Blutbad

MeinungVon Patrick Diekmann

Aktualisiert am 13.05.2019Lesedauer: 8 Min.
Warten auf den Beginn der Schlacht vor Königsmund.Vergrößern des Bildes
Warten auf den Beginn der Schlacht vor Königsmund. (Quelle: Courtesy of HBO)
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Achtung, Spoiler! Wenn Sie die fünfte Folge der letzten Staffel von "Game of Thrones" noch gucken möchten, sollten Sie nicht weiterlesen!

Es ist die Ruhe vor dem Sturm in Königsmund. Folge vier bereitete die Bühne für die Schlacht der Königinnen, Daenerys gegen Cersei. Die Kräfte schienen zu diesem Zeitpunkt ausgeglichen, der Kampf zwischen Targaryen und Lannister um den Eisernen Thron ist spannend und skrupellos.

In der fünften und vorletzten Episode der letzten Staffel von "Game of Thrones" entscheidet sich der letzte Krieg im Kampf um den Eisernen Thron. Einige alte Rechnungen werden beglichen und wir müssen uns erneut von lieb gewonnenen Charakteren verabschieden. Folge fünf "The Bells" im Recap.

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Anmerkung: Wenn Sie noch einmal nachlesen wollen, was in der letzten Folge alles passiert ist, finden Sie hier unseren Recap zu "The Last of the Starks".

Das Ende ist nah, der Kampf um den Eisernen Thron in Westeros steht vor der Entscheidung. Im Krieg der Königinnen findet in Episode fünf der letzten Staffel "Game of Thrones" das Ringen um die Herrschaft wohl seinen blutigen Höhepunkt. Dabei wird fast schon in Absurdum geführt, wie schnell die Geschichten einzelner Charaktere fertig erzählt werden. Schlaue und erfahrene Spieler begehen plötzlich dumme Fehler und das zuvor beschworene Gleichgewicht zweier Armeen zerfällt in rasender Geschwindigkeit im Feuer eines Drachens.

"Wenn Du das Spiel um den Thron spielst, gewinnst Du oder Du stirbst", sagte Cersei Lannister einst in der ersten Staffel. Sie sollte Recht behalten. In diesem Spiel kämpfen einige Charaktere mit dem Schwert oder auf dem Rücken eines feuerspeienden Drachens, andere bewegen sich im Hintergrund und schmieden Komplotte.

Varys, der Verräter

Zu Letzterem zählt Varys. Zur Erinnerung: Der Eunuch kam zu der Erkenntnis, dass er in Jon Schnee alias Aegon Targaryen nicht nur den rechtmäßige Thronerben, sondern auch den besten Herrscher für die Sieben Königslande sieht. Er plant den Verrat an Daenerys, im Interesse des Reiches. Episode fünf beginnt mit einer jungen Küchenhilfe, die in Varys Gemächer in Drachenstein kommt. Sie schüttelt mit dem Kopf, etwas hat nicht geklappt. Daenerys würde nicht essen, berichtet das sie ihm. Varys ist nervös, wollte er Daenerys vergiften lassen? Wir erfahren es nicht.

Immer deutlicher wird aber, dass Varys sich gegen seine Königin wendet. Das Vertrauen ist weg und er befürchtet, dass Daenerys wahnsinnig wird und Königsmund und viele unschuldige Bewohner niederbrennt. "Ich bin um uns alle besorgt. Es heißt, wenn ein Targaryen geboren wird, werfen die Götter eine Münze und die Welt hält den Atem an", sagt er zu Jon Schnee, als dieser in Drachenstein eintrifft. "Im Norden haben wir für Rätsel nicht viel übrig", entgegnet Jon kalt. Er macht Varys klar, dass er den Eisernen Thron nicht will und dass Daenerys seine Königin sei. Aber hat Jon überhaupt eine Wahl?

Tyrion Lannister beobachtet das Gespräch. Auch er zweifelt langsam an Daenerys, aber er ist zu dem Schluss gekommen, ihr zu vertrauen. Deswegen berichtet er ihr von dem Verrat. Daenerys ist einsam und genau wie ihr Vater, der irre König, wittert sie überall Verrat. Wer will es ihr verdenken? Viele der von ihr geliebten Menschen wurden entweder getötet und/oder haben sie verraten. Nun traut sie selbst Jon und Tyrion nicht mehr.

Das Ende von Varys kommt schnell und plump daher, besonders für einen schlauen Charakter, der die Ränkespiele an den Höfen zahlreicher Könige überlebt hat. Vor seiner Festnahme schreibt er noch einen Brief, in dem er Jon Schnee als rechtmäßigen Herrscher benennt. Für wen der Brief ist, bleibt ungeklärt. Varys wird zum Tode verurteilt und stirbt im Feuer von Drogon. Der Drachen röstet die Spinne. "Dracarys".

Es herrscht die Angst

Nach Varys Tod sucht Jon das Gespräch mit Daenerys. Diese gibt auch Sansa Stark eine Mitschuld, dass Varys sterben musste. Sansa hatte Tyrion das Geheimnis über Jons Herkunft verraten. Dies ist auch eine Spitze gegen Jon, denn er hatte es Sansa und Arya zuvor erzählt, entgegen der Bitte von Daenerys. Das Gespräch ist eine emotionale Schlüsselszene. Es wird klar, dass Daenerys nicht nur traurig, einsam und verbittert ist, sondern auch Neid für Jon empfindet, weil er von den Menschen in Westeros geliebt wird. "Für mich haben sie keine Liebe übrig, mich fürchten sie nur", sagt sie. "Ich liebe dich und du wirst immer meine Königin sein", bekräftigt Jon. Doch der Funke zwischen den Beiden ist erloschen. Was herrscht am Ende in Westeros? Liebe oder Angst? "Na gut, dann soll die Angst regieren", meint Daenerys. Sie beschreitet damit endgültig den Weg der Furcht, die Münze der Götter ist scheinbar gefallen.

Am nächsten Morgen soll die Schlacht um Königsmund beginnen, die letzten Vorbereitungen werden getroffen. Tyrion bittet Daenerys mit dem Angriff aufzuhören, wenn in der Stadt die Glocken läuten, als Zeichen der Kapitulation. Sie setzt wiederum Furcht als Waffe ein und droht ihm, dass er beim nächsten Fehler sterben würde. Dabei erfährt er auch, dass sein Bruder Jaime Lannister gefangen genommen wurde. Tyrion befreit ihn in der Nacht und entlässt ihn mit der Bitte, die Tore zu öffnen und die Glocken zu läuten. Jaime möchte danach Cersei retten und mit ihr fliehen. Die beiden Lannister-Brüder verabschieden sich voneinander. "Wenn du nicht gewesen wärst, hätte ich meine Kindheit nicht überlebt. Du warst der Einzige, der mich nicht wie ein Monster behandelt hat", sagt Tyrion. Es ist ein Abschied für immer. Von diesen endgültigen Abschieden es in dieser Folge mehrere.

Mord und Totschlag in der Flammenhölle

Die Sonne steht am Himmel und es geht endlich los. Die Armeen sind in Stellung. Nordmänner, Unbefleckte und Dothraki warten auf der Seite von Daenerys vor den Toren, die Goldene Kompanie, die Lannister-Armee und die Eiserne Flotte kämpfen aufseiten von Cersei. Das Kräftegleichgewicht, was zuvor als ausgeglichen bezeichnet wurde, ist aber quasi nicht existent, wie sich in der Schlacht schnell herausstellen wird.

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Den Unterschied macht Daenerys Drogon. Im Schutz der Sonne stößt sie auf dem Drachen hinab und vernichtet zunächst die Eiserne Flotte. Während die Skorpione in der letzten Folge mit drei Schüssen dreimal den Drachen Rhaegal trafen, trifft nun keiner der riesigen Bolzen sein Ziel. Mal ehrlich: Das war doch unrealistisch in der letzten Folge oder? Aber mit zwei Drachen hätte der Rest der Armee im Kampf um Königsmund auch gleich Zuhause bleiben können. Drogon entscheidet die Schlacht im Alleingang. Nach den Schiffen nimmt er sich die Skorpione auf den Mauern vor, danach geht die Goldene Kompanie in einem riesigen Feuerball unter.

Ein Stück der Mauer von Königsmund explodiert durch das Drachenfeuer und die Truppen von Daenerys und ihrer Verbündeten greifen an. Es folgt ein Blutbad, die Lannister-Truppen werden abgeschlachtet. Cersei beobachtet die Kämpfe vom Roten Bergfried, nach und nach wird ihr jegliche Hoffnung auf einen Sieg genommen. Schnell läuten die Glocken in der Stadt. Das Zeichen. Nun enden die Kämpfe? Die Lannister-Armee ergibt sich. Daenarys landet mit Drogon zunächst auf einem Häuserdach und hält ein. Doch mit Blick auf den Roten Bergfried verfällt sie in wütende Raserei. Sie greift weiter an und verwandelt Straßenzug um Straßenzug in Schutt und Asche. Soldaten und Zivilisten brennen gleichermaßen.

Die Serie zeigt diese Szenen aus Sicht der Menschen, die am Boden sind. Es herrscht Chaos, Menschen versuchen sich zu retten, überall stehen Männer, Frauen und Kinder in Flammen. Auch die Soldaten beteiligen sich am Gemetzel. Gegner, die sich ergeben oder verletzt am Boden liegen, werden von Daenarys Truppen getötet. Frauen werden vergewaltigt, in den Straßen herrscht blinde Gewalt. Jon schaut all dem fassungslos zu, seine Soldaten kann er vom Morden nicht abhalten. Auch Tyrion ist von dem Grauen geschockt, das letzte Vertrauen in Daenarys schwindet nun auch bei ihm.

Epischer Kampf der Brüder

Cersei sieht Königsmund brennen und erkennt, dass sie fliehen muss. Sie weint, im Hintergrund sind Teile der Stadt dem Erdboden gleich gemacht. Wahrscheinlich durch Seefeuer. Vom selben Raum aus schaute sie auch dabei zu, wie die Septe von Baelor explodierte. Derweil versucht sich Jaime, in den Roten Bergfried zu seiner Schwester vorzukämpfen. Dort trifft er auf Euron Graufreud. "Das ist der Klang einer sterbenden Stadt", sagt Euron. Beide hatten schon zuvor keinerlei Sympathien füreinander übrig und Jaime gelingt es, Euron zu töten. "Noch ein König für dich", sagt Euron im Sterben zu Jaime, der als "Königsmörder" im Reich bekannt ist. Jaime wird im Kampf aber so stark verletzt, dass Euron offenbar davon ausgeht, dass auch er sterben wird.

Im Roten Bergfried schließt sich dann ein weiteres Kapitel der Geschichte. Der "Bluthund" Sandor Clegane und Arya Stark sind in der Festung angekommen. Ihr Motiv ist Rache. Arya will Cersei töten, der Bluthund seinen Bruder Gregor, der als Zombie-Ritter die Königin beschützt. Der Bluthund überredet Arya daraufhin, von ihrer Rache abzulassen, weil sie sonst sterben würde. Arya lässt sich überzeugen und bedankt sich zum Abschied bei ihrem ehemaligen Beschützer. Sie nennt ihn dabei das erste Mal beim Vornamen und nicht "Bluthund". Auch dieser Abschied ist endgültig.


Was dann folgt, ist der epische Brüderkampf der Cleganes, auf den viele Fans schon Staffeln gewartet haben. Der Berg gegen den Bluthund. Hier schließen sich gleich mehrere Kreise. Gregor versucht im Kampf, seinem Bruder die Augen auszudrücken, wie dieser es zuvor auch mit Oberyn Martell gemacht hat. Sandro erkennt, dass sein Bruder mit einem Schwert nicht zu töten ist, eine Treppe, auf der die Beiden stehen, stürzt ein. Teile der Decke vom Roten Bergfried kommen herunter. Im Hintergrund fliegt Drogon und speit Feuer auf die Festung. Es ist eine grandiose Szenerie. Sandro beschließt, sich zu Opfern, um seinen Bruder zu töten. Er zie Gregor in die Tiefe und sie landen in einem Flammenmeer. Es passt, dass es nun Feuer ist, das der Bluthund immer so gefürchtet, was ihn nun tötet. Für seine Rache.

Die Flucht der Löwen

Im Chaos finden sich Jaime und Cersei. Sie umarmen sich, Cersei weint und Jaime ist vom Kampf mit Euron schwer verwundet. Die Löwen sind auf der Flucht und begeben sich in die unterirdischen Katakomben des Roten Bergfriedes, doch ihr Fluchtweg ist verschüttet. "Ich will, dass unser Baby lebt", wiederholt sie immer und immer wieder. "Ich will so nicht sterben, nicht so." Die Lage für die beiden Lannister ist aussichtslos, sie umarmen sich. "Sieh mich an Cercei. Nichts anderes spielt eine Rolle, nur du und ich", sagt Jaime. Dann bricht die Decke über ihnen zusammen und die Löwen werden verschüttet.

Im Gegensatz zum Bluthund hat Arya ihre Rache vorerst aufgegeben. Damit durchbricht auch sie einen Kreis, sie war nach dem Tod ihres Vaters Ned Stark von Rache getrieben und Cersei stand oben auf ihrer Liste. In den Straßen von Königsmund versucht sie nun, Zivilisten zu helfen. Hier herrscht immer noch das Chaos, Gebäude stürzen ein und Angriffe von Drogon verwandeln die Gassen der Stadt in eine Flammenhölle. Arya wird zweimal beinahe von Gebäuden begraben, kann dann aber doch verletzt aus der Stadt fliehen.

Man merkt der Folge an, dass es danach nur noch eine weitere Episode gibt, um die Geschichte fertig zu erzählen. Die Schlacht war schnell und einseitig, Varys, die Clegane-Brüder, Cercei und Jaime Lannisten und Euron sterben.

Jon sieht am Ende das Ausmaß der Zerstörungen und die zahlreichen Opfer und befiehlt den Rückzug vor die Stadtmauern. Daenerys hat die Schlacht um Königsmund gewonnen, aber wie viel ist von der Stadt und den Menschen noch übrig? Sie liegt in Schutt und Asche und dies könnte für Daenerys in der letzten Folge zum Problem werden. Ihre Brutalität hat mittlerweile auch Jon abgeschreckt und dies wird bei vielen Menschen in Westeros den Entschluss reifen lassen, dass Jon der bessere König wäre. Wird Jon seine Meinung in der letzten Folge "Game of Thrones" revidieren und nach dem Thron greifen? Der Kampf um die Herrschaft in den Sieben Königslanden wird kommende Woche entschieden. Valar Morghulis.

Die neuen Folgen von "Game of Thrones" laufen auf Sky. Jeden Montag ab drei Uhr morgens ist die neue Folge online. Außerdem kann die neue Episode ab Dienstag unter anderem bei Amazon Video, über iTunes oder im Google Play Store gekauft und geschaut werden.

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