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The BossHoss: "Diese Klischees sind nur zur Hälfte wahr"


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Trotz Frau und Kind
The BossHoss: "Das wilde Tourleben gibt es schon noch"

InterviewVon Luca Cordes

17.02.2019Lesedauer: 4 Min.
Alec Völkel und Sascha Vollmer: Als Juroren bei "The Voice Kids" sind sie nun wieder zu sehen.Vergrößern des Bildes
Alec Völkel und Sascha Vollmer: Als Juroren bei "The Voice Kids" sind sie nun wieder zu sehen. (Quelle: SAT.1/André Kowalski)

"The Voice Kids" startet am Sonntag in eine neue Staffel und auch The BossHoss sind wieder dabei. Im t-online.de-Interview verraten Alec Völkel und Sascha Vollmer, was an Rocker-Klischees dran ist, warum Männer Gefühle zeigen sollten und wie wichtig ihnen eine politische Stimme ist.

Alec Völkel und Sascha Vollmer fläzen sich auf das große schwarze Ledersofa. In Berlin-Adlershof stehen Interviews an, denn die Musiker sind erneut bei "The Voice Kids" als Coaches zu sehen. Mittlerweile ist es später Nachmittag und beide geben sich entspannt und locker. Das Interview kann beginnen.

t-online.de: Alec, Sascha, was wollen Sie den jungen Talenten bei "The Voice Kids" mit auf den Weg geben?

Alec Völkel: Dass Musik wirklich ein Weg fürs Leben sein kann, dass Musik in erster Linie Spaß macht und dass es toll ist, sich darin zu entwickeln.

Sascha Vollmer: Für uns war das der Lucky Strike im Leben. Wir haben viel Leidenschaft daraus gezogen und wir leben sogar davon seit 13 Jahren.

The BossHoss steht wie kaum eine andere Band in Deutschland für Rock'n'Roll. Was bedeutet es denn heutzutage überhaupt, Rocker zu sein?

Alec Völkel: Oh je, da ist eine komplexe Frage. Rock ist im Moment, glaube ich, nicht die angesagteste Musikrichtung. Deswegen halten wir die Fahne da sehr hoch. Rock stand immer für Rebellion, für Eigenständigkeit und für eine eigene Meinung. Das ist glaube ich in einer Zeit wie heute wieder sehr, sehr aktuell und angebracht, dass man seine Stimme laut erhebt.

Sascha Vollmer: Rock ist auch, dass man seiner Emotion freien Lauf lässt. Es gibt ja auch viele Bespiele aus der Vergangenheit, die gesanglich gar nicht groß was melden wollten, sondern einfach nur ihre Stimme nutzen, um etwas rauszulassen. Etwas, dass beschäftigt und einem auf der Seele brennt. In erster Linie ist wichtig, dass es ohne Filter ankommt und nicht unbedingt, dass es die Töne alle trifft (lacht).

Der Mythos, der Rocker umgibt, geht ja immer noch so: Sie gehen auf Tour, leben das wilde Musikerleben und die Frauen liegen den Musikern zu Füßen. Ist das bei Ihnen noch so?

Alec Völkel: Also, das wilde Tourleben gibt es schon noch (lacht). An Mythen und Klischees ist ja auch immer ein Fünkchen Wahrheit. Auf jeden Fall ist auf Tour sein immer eine unangepasste wilde Reise. Das hat schon was mit Freiheit zu tun.

Sascha Vollmer: Man bricht natürlich aus einem gewissen Alltag aus, den wir ja auch haben. Wir sind ja auch Väter und haben Familie, unser Studio und unser Business. Auf Tour lässt man alles hinter sich und man vergisst auch mal, welcher Tag heute ist. Man hat so sein eigenes Zeitgefühl, das ist schon geil. Aber diese Klischees, die man so im Kopf hat, die sind nur zur Hälfte wahr (lacht).

Männer dürfen heute auch Gefühle zeigen und etwa weinen. Dürfen Rocker das auch, oder ist sowas doch zu soft?

Alec Völkel: Nein, natürlich dürfen Männer weinen. Ich finde das auch gut und Rocker dürfen das auf jeden Fall.

Sascha Vollmer: Es gehört ja auch viel Mut und Kraft dazu, auch mal Gefühle rauszulassen und eine sensible Ader zu zeigen. Das kann nicht jeder und wer es kann, der hat die Nase vorne. Wir können das auf jeden Fall auch. Oh Gott, ich muss gleich schon wieder weinen… (lacht).

Ist ein "moderner Rocker" politisch? Sind Sie politisch?

Alec Völkel: Wir sind auf jeden Fall politisch. Das heißt aber nicht, dass wir unsere Musik immer dazu nutzen, politische Botschaften abzusetzen. Die halten wir da immer ein bisschen frei von, denn Musik soll ja schon Spaß machen. Die Botschaft von Rock und The BossHoss ist Lebensfreude. Aber eine Haltung und eine politische Meinung haben wir natürlich unbedingt.

Sascha Vollmer: Eine moralische Verpflichtung haben wir auf jeden Fall. Alles was Freiheit, Toleranz und Respekt betrifft, ganz klar. Parteipolitisch versuchen wir uns rauszuhalten.

13 Jahre gibt es die Band The BossHoss mittlerweile schon. Wie hat sich Ihre Musik, vielleicht auch Ihre Haltung zur Musik in dieser Zeit verändert?

Alec Völkel: Die Haltung zur Musik hat sich zum Glück nicht verändert. Es macht noch genauso viel Spaß wie am Anfang und ist immer noch der Motor von allem. Die Musik hat sich aber natürlich verändert.

Sascha Vollmer: Früher waren wir vielleicht ein bisschen engstirniger unterwegs. Heute haben wir gelernt, dass man auch aus anderen Genres viel mitnehmen kann. Aus unserem ursprünglichen Hobby ist ein Beruf geworden. Wir leben alle davon und haben ja auch Verantwortung für eine große Band. Neben dem reinen Spaß ist schon auch eine gewisse Ernsthaftigkeit reingekommen.

Ihr Album "Black ist Beautiful" ist das Zweite, das es in den Charts auf Platz 1 geschafft hat. Ist dieser Erfolg, den Sie aktuell haben, schon selbstverständlich geworden?

Alec Völkel: Nein, daran gewöhnt man sich zum Glück bislang nicht. Jede Platte ist wie eine neue Saison im Fußball. Klar hat man eine gewisse Fanbase und ein gewisses Level, das man sich erarbeitet hat. Aber das wir jetzt erfolgsverwöhnt wären, ist zum Glück nicht der Fall. Vor jeder Platte und Tour ist die Nervosität genauso groß.

Die neue Staffel von "The Voice Kids" startet am heutigen Sonntag um 20:15 Uhr auf Sat.1.

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