Neuer "Tatort" aus Köln Zwischen Ballauf und Schenk herrscht Zwietracht
Eigentlich wollen die Polizeibeamten nur einen Autofahrer kontrollieren. Als sie ihn zum Aussteigen auffordern, springt der aus seinem Wagen, rennt weg – und wird von einer Straßenbahn überfahren.
Was zunächst nach einem Unfall aussieht, entwickelt sich im "Tatort: Weiter, immer weiter" zu einem mysteriösen Fall für die Kölner Ermittler Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär). Es ist der insgesamt 74. Fall des Duos.
Der Streifenbeamte Frank Lorenz (Roeland Wiesnekker), der bei der Verkehrskontrolle dabei war, ist überzeugt, dass das Opfer von Verbrechern gejagt wurde und deshalb so panisch reagierte. An einem Wagen hat Lorenz ein Firmenlogo erkannt, das Ballauf und Schenk zum russischen Feinkosthandel Nikitin führt, dessen Importgeschäfte verdächtig erscheinen. Hat Pohl sich mit der "Russenmafia" angelegt, wurde er wegen eines Streits um Drogen verfolgt?
Während Ballauf diese Theorie von Anfang an bezweifelt, hält Schenk sie durchaus für denkbar. Die Uneinigkeit sät Zwietracht zwischen den Kommissaren, zumal Ballauf seinem Kollegen falsche Loyalität unterstellt. Denn Lorenz ist ein alter Kumpel von Schenk, die beiden kennen sich aus der Polizeiausbildung. Um Beweise gegen die Nikitins zu sammeln, ermittelt Lorenz auf eigene Faust – und setzt damit eine Kette unheilvoller Ereignisse in Gang.
Wie auf den Leib geschneidert
Die Rolle des Frank Lorenz ist Roeland Wiesnekker wie auf den Leib geschneidert. Glaubwürdig und eindringlich spielt er den Streifenbeamten, der in seinem Arbeitsalltag vergebens Anerkennung sucht und an seinem Beruf zu verzweifeln droht. "Wenn was passiert, traktieren sie uns mit Psychotherapeuten, anstatt dafür zu sorgen, dass wir genügend Personal haben oder anständig ausgerüstet sind. Ich hab' schon wieder 100 Überstunden", sagt Lorenz zu seiner Kollegin Vera Kreykamp (Laina Schwarz).
Das für den Kölner "Tatort" oft typische Genre des Sozialdramas spielt sich für Schenk und Ballauf diesmal in den eigenen Reihen ab. Regisseur Sebastian Ko inszeniert nach dem Drehbuch von Arne Nolting und Jan Martin Scharf einen atmosphärisch dichten Psychokrimi, der bis zum Schluss die Spannung aufrecht hält.
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Die Auflösung des Falls ist nicht nur für Ballauf und Schenk eine Überraschung, sondern dürfte auch für die Mehrheit der Zuschauer unvorhersehbar sein.
"Tatort: Weiter, immer weiter" am Sonntag, den 6. Januar um 20:15 Uhr im Ersten.
- dpa