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Schauriger Halloween-"Tatort": Gibt es vielleicht doch Geister?


Meinung
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Halloween-"Tatort"-Kommentar
Glauben Sie an die Existenz von Geistern?

Meinungvon Verena Maria Dittrich

Aktualisiert am 31.10.2017Lesedauer: 3 Min.
Anna Jannike (Margarita Broich) entkommt dem Inferno - Doch wird sie je wieder ruhig schlafen können?Vergrößern des Bildes
Anna Jannike (Margarita Broich) entkommt dem Inferno - Doch wird sie je wieder ruhig schlafen können? (Quelle: HR/Benjamin Dernbecher)
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Der "Tatort: Fürchte dich" konfrontiert die Kommissare Brix und Janneke mit der Existenz von Geistern und das nicht nur theoretisch. Im "Tatort"-Universum sind diese Geschöpfe aus dem Jenseits von nun an real. Gibt es vielleicht doch Gespenster?

Wer kennt sie nicht, die unerklärliche Angst vor der Dunkelheit, wenn man in den Schatten schemenhaft ein Gesicht zu erkennen glaubt und sich die Nackenhaare aufrichten. Das Schaudern, wenn in der Nacht etwas in der Wand oder unter dem Dach knackt und man vor Furcht gelähmt zusammenzuckt. Wenn der Verstand versucht, krampfhaft rational zu bleiben, denn schließlich gibt es für jedes Geräusch eine Erklärung. Ein Tier, ein Heizungsrohr, im schlimmsten Fall ein Einbrecher. Aber Geister? Nein. Geister gibt es nicht. Oder doch?

Pünktlich zu Halloween stellt sich der neue "Tatort" aus Frankfurt mit dem passenden Titel "Fürchte dich" diesem Phänomen. Die Kommissare Janneke (Margarita Broich) und Brix (Wolfram Koch), aber auch dessen Mitbewohnerin Fanny (Zazie de Paris) haben es mit dem Geist einer Heimerzieherin zu tun, die durch einen tragischen Streich ihrer Schützlinge vor langer Zeit zu Tode kam. Anfänglich wehren sich die beiden Beamten noch gegen die Vorstellung, dass es mehr gibt, als es die Schulweisheiten und die Wissenschaft erklären können. Doch im Laufe der Handlung werden ihre logischen Abwehrmechanismen brüchig.

Was die beiden schließlich zu sehen bekommen, lässt in der "Tatort"-Welt keine Zweifel mehr: Es gibt sie wirklich, Geister, Dämonen und Untote, die den Menschen nach dem Leben trachten. Was dieser Umstand für die Zukunft von Deutschlands beliebtester Krimi-Serie bedeuten könnte, verrät ja vielleicht ein Ouija-Brett.

Sind Geister nicht auch was Gutes?

Doch wie schaut es in der Realität aus? Glauben wir an Geister? Wollen wir überhaupt an Geister glauben? Oder glauben wir eher unbewusst an sie? Schließlich fürchten sich viele Menschen instinktiv in der Dunkelheit. Und wirklich niemand möchte von einem längst verstorbenen Ex-Patienten der Beelitzer-Heilstätten nachts zuhause besucht werden oder von der Jungfrau auf Burg Friedland um Mitternacht zum tödlichen Tee eingeladen werden. Von Stippvisiten der Hexe von Blair mal ganz zu schweigen.

Doch wenn man den Grusel vor verstorbenen Seelen, deren Reinkarnation und körperlichen Manifestierungen mal beiseitelässt, ist dann die Existenz von Geistern nicht auch etwas Positives? Reale Gespenster würden nämlich nichts anderes bedeuten, als das der Tod nicht das Ende ist. Wenn es böse Geister gibt, dann gibt es auch gute, der Unterschied ist nur, dass die bösen uns nicht mit ihrer schlechten Laune auf die Nerven gehen oder uns aus falsch kanalisiertem Neid nach dem Leben trachten.

Einfach mal "Hallo" sagen

Der neue "Tatort" präsentiert natürlich mal wieder eine dieser übellaunigen Spuk-Tanten. Schreie, Nebel, Regen, Schaukelstühle und lange dunkle Schatten. Die Klassiker. Doch alles, was die zahnlose Lady, die Janneke, Brix und Fanny das Fürchten lehrt, letztlich will, ist die gute alte Rache. Rache für den Verlust ihres Lebens, Rache, weil ihr Sohn kein bereitwilliger Mörder sein will und was die Dame sonst noch für im Totenreich so angesagte Gründe hat. Unterm Strich aber sind und bleiben es die Lebenden, vor denen man sich wirklich fürchten muss.

Geschichten wie sie in "Fürchte dich" erzählt werden, rücken unsere Compagnons aus dem Jenseits aus gruselfaktischen Gründen eher in ein schlechtes diffuses Licht. Doch vielleicht sollten wir beim nächsten nächtlichen Knacken in den Dielen oder bei einem eiskalten Hauch, der uns bei einem Friedhofsbesuch in den Nacken pustet, einfach mal "Hallo" sagen. Kann ja nicht schaden, oder?

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