"Tatort"-Darstellerin Sibel Kekilli "Ich werde beschimpft, bedroht, sexuell belästigt"
Sibel Kekilli wurde als Tochter eingewanderter Türken in Baden-Württemberg geboren. Doch die Schauspielerin will nicht ständig mit dem Heimatland ihrer Eltern in Verbindung gebracht werden, wie sie jetzt in einem Interview klarstellt.
"Viele Deutschtürken, die hier leben, machen den Fehler, dass sie sagen: 'Mein Präsident ist der in der Türkei'", sagt die 37-Jährige der Zeitschrift "Glamour" und erklärt: "Mein Land aber ist Deutschland – und darum möchte ich auch nicht dauernd die Türkin spielen müssen."
Sie werde mit Blick auf die Türkei oft gefragt, was "in deinem Land" vor sich gehe oder was "mit deinem Präsidenten" los sei, erzählt die ehemalige "Game of Thrones"-Darstellerin. Sie antworte darauf jedoch nur: "Mein Präsident ist Frank-Walter Steinmeier – was soll mit ihm los sein?"
Das Problem: Für solch offene Worte werde sie häufig angefeindet. "Ich werde seit meinem Film 'Gegen die Wand' vor allem von Türken beschimpft, beleidigt, sexuell belästigt – ich erhalte Morddrohungen", beklagt die Ex-"Tatort"-Ermittlerin und fügt hinzu: "Das Internet holt das Böseste aus den Menschen heraus."