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Tatort Freitod: Anna Schinz war der schöne Todesengel


Anna Schinz im Interview
Sie ist der schöne Todesengel aus dem Schweizer "Tatort"

t-online, Christina Kühnel

Aktualisiert am 18.09.2016Lesedauer: 2 Min.
Anna Schinz spielte im "Tatort: Freitod" die Mörderin Nadine Camenisch.Vergrößern des Bildes
Anna Schinz spielte im "Tatort: Freitod" die Mörderin Nadine Camenisch. (Quelle: imago/Sven Simon)

Es war die überraschende Wendung im Schweizer "Tatort: Freitod". Die junge, scheinbar so sensible Sterbebegleiterin Nadine Camenisch entpuppte sich als eiskalter Todesengel, die Patienten nach Gutdünken tötete und auch vor gewaltsamem Mord nicht zurückschreckte. Doch wer spielte die schöne Mörderin?

Die tschechisch-schweizerische Schauspielerin heißt Anna Schinz und ist Jahrgang 1988. Beim Luzerner "Tatort" ist sie keine Unbekannte: Zwischen 2011 und 2013 spielte sie vier Fälle lang die Polizeiassistentin Brigitte Bürki. Dann musste sie jedoch zusammen mit einigen anderen Nebendarstellern - und Schweizer Medien zufolge aus Kostengründen - ihren Hut nehmen. Zuletzt war sie 2015 in der Kinoverfilmung von "Heidi" an der Seite von Bruno Ganz und Hannelore Hoger als Tante Dete zu sehen.

Mit t-online.de sprach Schinz darüber, wie schwer es war, im "Tatort" den Todesengel zu verkörpern, wie sie zum Thema Sterbehilfe steht und was ihre Einstellung zum Thema Tod ist.

t-online.de: Ihre Rolle Nadine Camenisch ist im "Tatort" berauscht von der Macht über Leben und Tod. Wie schwer war es, sich in die Rolle einzufühlen?

Anna Schinz: Es war harte Arbeit, diese Figur zu verkörpern. Natürlich widerstrebte mir ihr Handeln. Ich vermied es, sie zu sehr zu pathologisieren. Es war mir immer ein großes Anliegen, Nadines Innenleben, Verletzungen und Einsamkeit aufzuzeigen, um ihr einen tieferen Antrieb für ihr Handeln geben zu können. Es gab allerdings Momente, wo ich ihren Narzissmus und Egoismus auch nicht rechtfertigen konnte. Eine Achterbahn der Gefühle war diese Nadine und ich war froh, am Ende des Tages wieder in meine Haut schlüpfen zu dürfen.

Wie stehen Sie persönlich zum Thema Sterbehilfe?

Ich bin froh, dass es eine verantwortungsvolle und professionelle Sterbebegleitung gibt, die einem Menschen und seinen Angehörigen einen würdevollen und selbstbestimmten Abschied ermöglicht.

Hat der Film Ihre Einstellung zum Tod verändert?

Ich habe keine Angst vor dem Tod. Daran hat auch der "Tatort" nichts geändert. Ich liebe das Leben. Somit befasse ich mich zum jetzigen Zeitpunkt mehr mit letzterem.

Sie waren bereits mehrfach im Schweizer "Tatort" als Polizistin zu sehen. Nun spielten Sie die Täterin. Was gefällt Ihnen besser?

Ich habe die zwei Figuren bislang nie miteinander verglichen. Beide hatten eine gewisse emotionale Tiefe abverlangt, was mir als Schauspielerin natürlich große Freude macht. Wobei die Polizistin Bürki angenehm geregelte Arbeitszeiten hatte, während die Täterin Nadine nachtaktiver war. (lacht) Wir werden sehen, in welchem Departement ich in Zukunft lande.

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