"Durchgedreht" aus Köln Erster "Tatort" nach der Sommerpause enttäuscht
Die Zeit des Wartens ist vorbei. Am Sonntagabend um 20.15 Uhr erwartet die "Tatort"-Fans wieder frische Krimikost. Zum Auftakt in die neue Saison zeigt die ARD den Fall "Durchgedreht" aus Köln. Hat sich die Warterei gelohnt?
Wenn man es beschaulich mag - ja. Die Kommissare Ballauf und Schenk (Klaus J. Behrendt, Dietmar Bär) ermitteln gewohnt souverän und routiniert. Der Fall ist verzwickt. Die Erzählweise ruhig. Verdächtige gibt es viele.
Worum geht es?
Eine Familientragödie. Eine Mutter und ihr kleiner Sohn werden ermordet. Der achtjährigen Tochter Anna geschieht nichts, doch sie ist nach dem Vorfall traumatisiert. Als der Vater Sven Habdank (Alexander Beyer) von der Tat erfährt, verwandelt er sich in ein emotionales Wrack.
Ist das spannend?
Nein. Die Suche nach dem Tatmotiv gestaltet sich zäh und schwierig. Und genauso zieht sich die Geschichte. Beziehungstat? Eifersucht? Rache? Oder hat gar Sven Habdanks Job als Steuerfahnder etwas mit den beiden Morden zu tun? Anstatt mal irgendwann in die Pötte zu kommen, arbeitet sich der "Tatort" an einem Verwirrspiel um mögliche Verdächtige ab.
An dieser Misere können auch zwei großartige Schauspielerleistungen nichts ändern: Alexander Beyer, der den im emotionalen Ausnahmezustand befindlichen Vater hervorragend verkörpert, und Peter Benedict, der einen dubiosen Journalisten - einen der Verdächtigen - spielt.
Fazit
Der "Tatort Durchgedreht" ist leider nur ein laues Sommerlüftchen und nicht die erhoffte frische Brise nach den Wochen der "Tatort"-Wiederholungen. Da ist man besseres aus Köln gewohnt.