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"Tatort: Benutzt": Ermittlungen ohne Leiche im Fakten-Check


"Tatort: Benutzt" im Fakten-Check
Kann es Mordermittlungen ohne eine Leiche geben?

t-online, Christina Kühnel

Aktualisiert am 27.12.2015Lesedauer: 2 Min.
Max Ballauf (Klaus J. Behrendt, l.) und Freddy Schenk (Dietmar Bär, r.) im "Tatort: Benutzt".Vergrößern des Bildes
Max Ballauf (Klaus J. Behrendt, l.) und Freddy Schenk (Dietmar Bär, r.) im "Tatort: Benutzt". (Quelle: WDR/Thomas Kost)
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Im "Tatort: Benutzt" wartete

Der erste vermeintliche Tod fand vier Jahre vor Beginn des Krimis statt. Holler (Christian Seichter) verschwand nach einer Motorradtour mit seinem Kollegen Martin Lessnik in der Sahara spurlos. Gegen Lessnik wurde daraufhin wegen Mordverdachts ermittelt. Dabei gab es keine Leiche; es war nicht einmal klar, ob Holler noch am Leben war oder nicht. Erst drei Jahre nach seinem Verschwinden und den Ermittlungen wurde er für tot erklärt. Viele Zuschauer dürften sich hier gefragt haben: Ist so etwas realistisch?

"Wir brauchen keine Leiche"

T-online.de hat bei der Staatsanwaltschaft nachgefragt - und die Antwort lautet: Ja. "Wenn es keine Leiche gibt, heißt das erstmal nichts. Wir brauchen keine Leiche", erklärt Pressesprecherin Barbara Sieger von der Staatsanwaltschaft in Darmstadt.

Ihr Kölner Kollege Ulrich Weber führt aus: "Solche Fälle sind selten, kommen aber regelmäßig vor. Ausgangspunkt ist meist der Umstand, dass eine Person von heute auf morgen spurlos verschwindet und die daraufhin durchgeführten Ermittlungen zu einem Anfangsverdacht wegen eines Tötungsdelikts führen." Ob eine Person offiziell für tot erklärt wurde oder nicht, sei hierbei irrelevant.

Auch Verurteilung ohne Leiche möglich

Selbst wenn die Leiche nie gefunden wird, kann es zu einer Verurteilung kommen, wie der Kölner Staatsanwalt betont: "Gegenwärtig läuft vor dem Landgericht Köln ein entsprechendes Strafverfahren gegen einen Angeklagten, der seine Ehefrau getötet haben soll. Die Leiche ist bis heute nicht gefunden worden. Ein ähnlicher gelagerter Indizienprozess ist vor einiger Zeit in Köln mit einer rechtskräftigen Verurteilung abgeschlossen worden."

Grundsätzlich handelte es sich bei der Situation im "Tatort" also um ein realistisches Szenario. Dass der vermeintliche Tote allerdings nach vier Jahren zurückkehrt und ein zweites Mal den Mord an sich selbst vortäuscht - dieses Mal inklusive einer großen Blutlache - dürfte dagegen äußerst unwahrscheinlich sein...

Übrigens: Der nächste "Tatort" steht bereits vor der Tür. Auf dem regulären Sonntagabend-Sendeplatz (27. Dezember, 20.15 Uhr) läuft der neue Fall von Ulrich Tukur. Ob sich das Einschalten lohnt, erfahren Sie hier.

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