Seit fünf Jahren heute-show Mit Information und Comedy auf Erfolgsspur
Wer die Mainzelmännchen für sich arbeiten lässt, muss doch erfolgreich sein. Für Oliver Welke geht das Rezept jedenfalls auf: Comedy, Satire, Polit-Info, Unterhaltung - das Team der "heute-show" heimste in den fünf Jahren seit dem Start zahlreiche Preise ein: für Information und Comedy im satirischen Wochenrückblick des ZDF.
Reporter, Kommentatoren, Einspieler, Live-Schaltungen, Diagramme - alles, was eine echte Nachrichten-Sendung braucht und dazu viel Witz und schräge Typen wie den sächselnden Pullunder-Träger Olaf Schubert, die überdrehte Carolin Kebekus, die Mainzelmännchen und den Choleriker Gernot Hassknecht: Das ist die Mixtur, aus der Oliver Welke und sein Team die wöchentliche Polit-Satire-Show mit Themen aus der deutschen und gelegentlich internationalen Politik zusammenstellen, mit Seitenhieben auf diverse Nachrichtensendungen und Talkshows der deutschen Medienlandschaft, sogar gegen den eigenen Haussender, das ZDF. Mutti Merkel und die GroKo bieten ausreichend Futter für die bissige Mainzer Komödiantentruppe.
Format räumt alle Preise ab
Dafür gab es den Adolf Grimme-Preis, den Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis und den Deutschen Comedy-Preis - diesen Hattrick hatte noch keine Sendung zuvor geschafft. Außerdem auch noch hohe Einschaltquoten und starke Abrufzahlen in der ZDF-Mediathek. Im Ranking der beliebtesten ZDF-Sendung rangiert die "heute-show" auf dem ersten Platz. Dabei wurde die Sendung im Lauf der Jahre immer bissiger, mutiger und politischer.
Bis eine Sendung steht, wird fleißig gesammelt und wieder verworfen. Welkes Anspruch an die Sendung, so verrät er dem "Tagesspiegel" im Interview, ist: "Die Leute sollen am Ende immer sagen, och, schon vorbei."
Vorbild aus den USA
Vor fünf Jahren ist Anchorman Welke mit der "heute -show" gestartet. Der 48-jährige Bielefelder hat sich für seine Freitags-Sendung, die immer nach dem Namensgeber "heute-journal" des ZDF zu sehen ist, in den USA umgeschaut. Das Format der "heute-show" ist eine deutsche Adaption der US-amerikanischen Nachrichtensatire "The Daily Show".
Gesicht und neben Morten Kühne Haupt-Autor der Sendung ist er selbst. Comedy-Erfahrung holte sich Welke zuvor bei Sat.1 in "Genial Daneben" oder "Schillerstraße" oder RTL "7 Tage, 7 Köpfe". Sein Gesicht und seine Stimme kennt man aus Fußball-Übertragungen. Seit Jahren ist er einer der profiliertesten Kommentatoren bei internationalen Fußball-Großereignissen. Smarte Analysen sind sein Ding, ob Weltpolitik oder Fußball.
"Mein ganz persönliches Ziel wäre das Zehnjährige"
Im Hamburger Presseclub verriet der Moderator laut der Zeitung "Die Welt", die wöchentliche Mischung aus Comedy und Kabarett mache ihm enorm viel Spaß, sei aber auch kräftezehrend. Auf die Frage, wie lange er selbst noch antreten will, meint er gegenüber dem "Tagesspiegel": "Mein ganz persönliches Ziel wäre das Zehnjährige. Klingt irgendwie rund."