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"Tatort: Borowski und das Meer" mit Axel Milberg säuft ab


"Tatort: Borowski und das Meer"
Borowski säuft ab - Öko-Krimi lässt zu wünschen übrig

t-online, Sabine Gültekin

Aktualisiert am 31.03.2014Lesedauer: 2 Min.
"Tatort: Borowski und das Meer": Axel Milberg ermittelt auf dem Meeresgrund.Vergrößern des Bildes
"Tatort: Borowski und das Meer": Axel Milberg ermittelt auf dem Meeresgrund. (Quelle: NDR/Christine Schroeder)

Vielversprechender Titel, vielversprechende Bilder, vielversprechende Darsteller, aber leider nur ein mittelprächtiger Kieler "Tatort": In seinem neuesten Fall "Borowski und das Meer" tauchte Axel Milberg ab in die Tiefen der Ostsee. Ansonsten mangelte es aber leider diesem Öko-Krimi an Tiefgang und auch spannungstechnisch ließ er zu wünschen übrig.

Die Story an sich war gut: Auf einem nächtlichen Bootsausflug der Firma Marex wird der Jurist Jens Adam (Andreas Platton) erschossen. Seine Leiche verschwindet im Meer. Marex ist weltweit führend beim Abbau von Rohstoffen in der Tiefsee, ihr Spezialgebiet sind Seltene Erden.

Millionengeschäft mit den Schätzen des Meeres

Durch die Förderung dieser Metalle, die in jedem Mobiltelefon vorhanden sind, will Marex ein Millionengeschäft an Land ziehen. Klaus Borowski und seine Kollegin Sarah Brandt (Sibel Kekilli) wittern ein wirtschaftlich motiviertes Gewaltverbrechen und nehmen die taffe Unternehmerin Sylvana Vegener (Karoline Eichhorn) und ihre Mitarbeiter unter die Lupe.

Auflösung total vorhersehbar

So aktuell und interessant der Fall grundsätzlich war, die Auflösung war leider allzu vorhersehbar. Der aufmerksame Zuschauer wurde um einen Aha-Effekt gegen Ende des Films betrogen. Bereits nach dem Zeugenhinweis "er bewegte sich wie ein Roboter", lag auf der Hand, dass das Opfer Jens Adam (Andreas Patton) eine kugelsichere Weste getragen hatte und die Erschießung inszeniert war.

Charaktere wirkten teilweise nicht glaubhaft

Auch die Schauspieler waren teilweise nicht glücklich besetzt bzw. ihre Charaktere wurden nicht glaubhaft ausgestaltet. Nicolette Krebitz konnte man die aufopfernde, selbstlose, alles verzeihende Ehefrau nur mit großer Mühe abkaufen. Auch Florence Kasumba wirkte als Adams Geliebte hölzern. Am besten besetzt war Karoline Eichhorn als gewissenlose Geschäftsfrau Sylvana Vegener.

Frank Schätzing zu Besuch beim "Tatort"

Einen amüsanten Moment bescherte der prominente Gaststar Frank Schätzung den Thriller-Literatur-Fans. Seit seinem Bestseller "Der Schwarm" ist der Autor Meeresbiologie-Experte, daher passte er sehr gut in die Episode.

Unfreiwillige Komik

Geradezu weh tat jedoch dieser logische Fauxpas: Nachdem Borowski und Brandt von Adam überwältigt in einer baufälligen Lagerhalle eingesperrt und erst nach klaustrophobischen Leiden befreit wurden, entdeckt der Kommissar ein Bild von einem Leuchtturm an einer Säule und weiß sofort, dass Adam sich dort versteckt hält. Kurz darauf fand er ihn dort auch.

Epilepsie-Erklärung zwischen Tür und Angel

Eine weitere Schwäche war die zwischen Tür und Angel gequetschte und dadurch sehr bemüht wirkende Erklärung für Sarah Brandts Epilepsie. Sie wurde als Teenager alkoholisiert mit zwei Jungs in einer baufälligen Lagerhalle verschüttet. Die jungen Männer mussten dabei ihr Leben lassen und Brandt ist seitdem mit dem "Zittern vor dem Zittern" gestraft.

Fazit: Das können die Kieler viel besser. Also freuen wir uns auf den nächsten Fall und hoffen, dass Sarah Brandts Epilepsie-Story dann endlich zu Ende erzählt ist.

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