Eklat beim SWR Frühere Irak-Geisel Osthoff verlässt Talkshow "Nachtcafé"
Eklat beim SWR: Die ehemalige Irak-Geisel Susanne Osthoff hat die Talkshow "Nachtcafé" fluchtartig verlassen. Auslöser war der Versuch von Moderator Wieland Backes, das Video eines ZDF-Interviews mit Moderatorin Marietta Slomka einzuspielen, das kurz nach ihrer Freilassung im Jahr 2005 aufgezeichnet wurde.
In dem Interview trat Osthoff vollverschleiert vor die Kamera und gab einige verwirrende Erklärungen ab. Ein paar Jahre später erklärte sie, dass sie zu dieser Zeit überdreht war und unter Alpträumen und Angstzuständen litt.
Vor ihrem Abgang aus dem Studio warf Osthoff den deutschen Medien vor, sie hätten über eine Lösegeldzahlung berichtet, für die es nie eine offizielle Bestätigung gab. "Woher beziehen die Medien in diesem meinem Fall ihre Meldungen?", fragte sie in die Talk-Runde, in der auch Jenny Elvers und Hellmuth Karasek saßen.
"Ja, wir müssen es hinnehmen"
Die Vorwürfe richtete sie auch in Richtung der Politik. "Wenn ich was wäre, dann hätte sich irgendjemand mal um uns gekümmert und unsere tolle Regierung hätte mal gefragt, wo wir jetzt sind", beklagte sie. Die Behörden, die Aufklärung und die Verdächtigungen hätten sie total kaputt gemacht. Moderator Backes kommentierte den vorzeitigen Abgang seines Studiogastes mit den Worten: "Ja, wir müssen es hinnehmen."
Die deutsche Archäologin war am 25. November 2005 im Irak zusammen mit ihrem Fahrer als erste Deutsche seit dem Sturz des Diktators Saddam Hussein entführt und am 18. Dezember wieder freigelassen worden.