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"Tatort"-Kritik: "Albrecht Humboldt" brilliert als TV-Ekel


"Tatort"-Kritik
Star aus der "heute-show" brilliert als TV-Ekel

t-online, sko

Aktualisiert am 23.12.2013Lesedauer: 2 Min.
Alexander Schubert gibt im "Tatort: Allmächtig" einen zynischen Medienstar.Vergrößern des Bildes
Alexander Schubert gibt im "Tatort: Allmächtig" einen zynischen Medienstar. (Quelle: ARD)
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Aus der "heute-show" kennen die Zuschauer Alexander Schubert als schmierigen Reporter Albrecht Humboldt. Jetzt mimte der Schauspieler im Münchener "Tatort: Allmächtig" den zynischen Star einer umstrittenen Reality-Sendung im Internet. Als Sensationsreporter Albert A. Anast stellte er vor laufender Kamera eine Messi-Frau bloß oder beschuldigte wahllos jemanden, rechtsradikal gesinnt zu sein. Doch wie nah dran an der Realität war der Krimi, mit dem seine Macher die Auswüchse unserer TV-Landschaft aufs Korn nahmen?

Dass sich Anast, dessen Künstlername ein Anagramm für Satan ist, durch seine teilweise sogar gefälschten Beiträge jede Menge Feinde machte, wunderte nicht. So war es auch nicht weiter erstaunlich, dass ausgerechnet er, der schon Drohbriefe bekommen hatte, in dem Krimi ermordet wurde. Das Mitleid der "Tatort"-Fans dürfte Anast nicht genossen haben. Denn die per Rückblenden gezeigten Szenen, in denen er mit Mikro und Kameramann Ottonormalbürger bedrängte, um sie in seinen Internet-Clips vorzuführen, waren an Niedertracht kaum zu überbieten.

Parallelen zu wahren Shows

Zweifelsfrei erinnerten solche Szenen an reale TV-Shows wie beispielsweise "Mietprellern auf der Spur", deren Macher sich den Vorwürfen ausgesetzt sahen, sich widerrechtlich Zutritt zu Wohnungen verschafft und durch Weglassen von Szenen ein verzerrtes Bild der gezeigten Personen vermittelt zu haben. Angesichts dessen scheint das Thema des "Tatorts" berechtigt. Gleichwohl hat Schubert den fiesen Reality-Show-Star auf seine ganz eigene, etwas zugespitzte Art verkörpert.

Weniger wäre mehr gewesen

Schade war nur, dass in dem "Tatort" über die Medienkritik hinaus auch noch ein weiteres Fass aufgemacht wurde. So ermittelten die Kommissare Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) auch im Kreis fanatischer Kirchenvertreter, die Anasts "Opfer" betreuten und dessen Sendung als Teufelszeug bezichtigten. Gerade durch diesen unnötigen thematischen Abstecher wirkte der ansonsten solide arrangierte Krimi etwas überfrachtet und inszeniert.

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