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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Carolin Kebekus Staatsanwaltschaft prüft Kirchen-Rap von Carolin Kebekus
Der umstrittene Kirchen-Rap von Komikerin Carolin Kebekus zieht weitere Kreise, als die Kabarettistin Carolin Kebekus sich wohl jemals hat träumen lassen. Denn inzwischen beschäftigt sich auch die Staatsanwaltschaft mit ihrer Kirchen-Parodie. Einem Bericht der "Frankfurter Rundschau" zufolge liegen der Kölner Staatsanwaltschaft mittlerweile rund zehn Anzeigen vor.
Die Katholische Nachrichtenagentur KNA berichtet, dass die Anzeigensteller der 33-Jährigen einen Verstoß gegen Paragraf 166 des Strafgesetzbuches vorwerfen, der die Beschimpfung religiöser Bekenntnisse unter Strafe stellt.
Aufruf gegen Kirchen-Rap
Nach Angaben eines Sprechers halten sich die Anzeigen an die Vorlage einer Online-Seite der ebenso konservativen wie umstrittenen Piusbruderschaft. Die hatten dazu aufgerufen, sich gegen Carolin Kebekus auszusprechen. "Was wäre, wenn jemand den jüdischen Glauben in Deutschland in solcher Weise ins Lächerliche ziehen würde? Gäbe es da nicht einen Aufschrei des Entsetzens?", fragten die Piusbrüder vor einigen Tagen und fügten hinzu: "Was ist mit den Katholiken? Sind sie mittlerweile Menschen zweiter Klasse, deren Glauben weniger wert ist als der anderer Religionsgemeinschaften?"
Die Bruderschaft regte an, Anzeige gegen das kabarettistische Stück zu stellen. Kebekus wurde vorgeworden, sich mit ihrem "Verhöhnungs-Song" aus der "primitivsten Schublade" bedient zu haben.
Zensur-Vorwürfe
Doch auch vorab hatte das Video mit dem Titel "Dunk dem Herrn" für reichlich Wirbel gesorgt. Eigentlich wollte der WDR kurz vor der Ausstrahlung der neuen Einsfestival-Show "Kebekus!" das fest eingeplante Video doch nicht zeigen, woraufhin eine Zensur-Debatte entbrannte. Kebekus selbst zeigte sich schließlich bei "TV total" enttäuscht: "Wir hatten eigentlich vor, mehrere Sendungen zu machen. Aber jetzt bleibt es natürlich bei der einen."
Erst Ende Februar hatte ein Beitrag von Kebekus in der "heute-show" für Aufsehen gesorgt. Damals bewarb sie sich vor laufender Kamera beim Kölner Kardinal Joachim Meisner als Päpstin - die Bewerbungsunterlagen hatte Kebekus gleich mitgebracht. Ein Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz habe darauf hingewirkt, die Szene nicht auszustrahlen, berichtete damals der "Spiegel". Gezeigt wurde der Beitrag aber trotzdem.
Kebekus auf Erfolgskurs
Die quirlige Komikerin wird den Verlust der Sendung aber verschmerzen können: Wie "dwdl.de" berichtet, soll sie bereits mit RTL über ein eigenes Comedy-Format verhandeln.