Tatort "Tatort" zeigt Fahndungsfoto von Neonazi Uwe Mundlos
Was für ein seltsamer Zufall: Ein Fahndungsfoto des mutmaßlichen NSU-Mitglieds Uwe Mundlos ist laut "Spiegel Online" vor Jahren versehentlich in einer "Tatort"-Folge gelandet. Das Schwarz-Weiß-Bild war in dem erstmals 2001 ausgestrahlten Fall "Bestien" der Kölner Kommissare Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) zu sehen, und zwar in einer erfundenen BKA-Akte.
"Es ist Mundlos", zitiert das Magazin die "Tatort"-Produzentin Sonja Goslicki von der Filmfirma Colonia Media. Damals habe man Requisiten, wie die in dem "Tatort" gezeigten Akten, "im wahrsten Sinne des Wortes zusammengebastelt". Bei den Vorbereitungen für die Folge "Bestien" sei es zu einer Panne gekommen: Eine Praktikantin habe das Mundlos-Foto für ein Mitarbeiter-Bild gehalten und es deshalb verwendet.
"Tatort"-Fahndungsfoto stammt aus dem Jahr 1998
Der Jenaer Neonazi Mundlos gehörte mit Beate Zschäpe und Uwe Böhnhardt zur Zelle "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU). Nach ihm wurde bereits ab dem 20. Februar 1998 vom Landeskriminalamt Thüringen wegen Vorbereitung eines Sprengstoff-Verbrechens gefahndet. Das im "Tatort" gezeigte Bild ist dieses alte Fahndungsfoto.
Die ARD strahlte den betreffenden Kölner "Tatort" erstmals am 25. November 2001 aus. Zu der Zeit sollen Mundlos und sein Komplize Uwe Böhnhardt bereits mehrere Morde begangen haben. Der Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) werden bundesweit zehn Morde sowie zwei Sprengstoffanschläge zugerechnet. Die beiden mutmaßlichen Haupttäter Mundlos und Uwe Böhnhardt begingen nach Auffliegen der Zelle im November vergangenen Jahres Selbstmord.