TV Spanier beschweren sich über TV-Serie "We love Lloret"
Der stellvertretende Bürgermeister des spanischen Badeortes Lloret de Mar hat sich über die TV-Serie "We love Lloret" des deutschen Fernsehsenders ProSieben beschwert. Die Reality-Show beschädige das Ansehen der Stadt, sagte Jordi Orobitg der Zeitung "El Periódico de Catalunya". Die Stadtverwaltung habe bereits Protestschreiben an die Produzenten der Serie und an den Sender geschickt.
Die Serie zeigt eine Gruppe von acht jungen Leuten, die in einer eigens eingerichteten "Finca Fiesta" in der Partyhochburg an der Costa Brava Feste feiern. Die Stadtverwaltung sieht den Ort in der Sendung als einen Hort des Sauftourismus dargestellt. "Es wird ein pervertiertes und verfälschtes Bild von Lloret gezeichnet", sagte Orobitg.
ProSieben widerspach der Darstellung. "'We Love Lloret' war eine liebevolle Partydoku, kein Städteporträt", teilte ein Sprecher mit. Die Reihe ging am 9. August zu Ende.
"Wir verdienen unser Geld mit Leuten, die man anderswo nicht haben möchte"
Bürgermeister Orobitg wies darauf hin, dass die Stadtverwaltung vor Beginn der Feriensaison eine Reihe von Verordnungen erlassen habe, die Exzesse unterbinden sollen. Im vorigen Jahr hatten in dem Ort gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen betrunkenen Urlaubern und Polizisten für Schlagzeilen gesorgt.
Die Stadt prüft die Einleitung rechtlicher Schritte. Diese sollten sich aber nicht gegen den deutschen TV-Sender richten, sondern gegen einen in Lloret ansässigen Unternehmer, der den Produzenten der Serie behilflich gewesen sei, sagte der stellvertretende Bürgermeister. Der Geschäftsmann wies die Vorwürfe der Stadt zurück und betonte, die Sendung bedeute eine Werbung für den Ort. "Wenn solche Leute (Party-Touristen) nicht kommen, stehen die Hotels in Lloret leer", sagte er dem katalanischen Fernsehsender TV3. "Wir sind nicht auf Teneriffa, wir verdienen unser Geld mit Leuten, die man anderswo nicht haben möchte."
Von der Stadtverwaltung war am Freitag zunächst keine Stellungnahme zu erreichen.