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Grandiose Schlagersatire: "Das große Comeback"


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Grandiose Schlagersatire: "Das große Comeback"

t-online, CK

Aktualisiert am 14.10.2011Lesedauer: 2 Min.
Andrea Sawatzki und Uwe Ochsenknecht in "Das große Comeback"Vergrößern des BildesAndrea Sawatzki und Uwe Ochsenknecht in "Das große Comeback" (Quelle: ZDF/Frank Dicks)

Mit dem Film "Das große Comeback" ist dem ZDF eine kleine Meisterleistung gelungen. Denn die am Donnerstag ausgestrahlte Satire über die Welt der Schlagermusik war nicht nur bitterböse und sehr treffend, sondern auch wirklich witzig. Das lag nicht zuletzt an Hauptdarsteller Uwe Ochsenknecht, der an der Rolle des abgehalfterten Schlagerstars Hansi Haller sichtlich Spaß hatte.

Mit rotem Glitzerjackett, blondgewellter Föhnfrisur und grenzdebilem Grinsen war Ochsenknecht nicht nur optisch eine perfekte Schlagersänger-Karikatur. Auch herrlich platte Songzeilen wie "So-so-sonne und Meer und ich lieb dich so sehr auf den Wogen der Liebe" oder "Du ziehst mich kokett ins himmelblaue Himmelbett" waren nicht allzu weit von der Schlagerrealität entfernt.

Tauscht Toupet gegen Frau seiner Träume ein

Da war es fast schon schade, dass sich Schlagerstar Hansi Haller im Laufe des Films zu einem ernstzunehmenden Musiker entwickeln durfte, der nach und nach sein Toupet und seine scheußlich gemusterten Hemden ablegte. Am Ende des Streifens sah er dann wieder ganz wie Uwe Ochsenknecht aus - und hatte ziemlich viel von seinem herrlich schrägen Charme eingebüßt. Dafür jedoch erhielt er den Echo und die Frau seiner Träume, Heike Paulsen (Valerie Niehaus).

Zugleich sehr komisch und sehr kritisch

Auf dieses Happy End und die letzten 20 Minuten des Films hätte man getrost verzichten können - doch das sei geschenkt. Denn was davor kam, war wirklich grandios. "Das große Comeback" bot gelungene TV-Unterhaltung, die zugleich sehr komisch war, aber auch Kritik an der Schlager- und Medienwelt übte. Zudem schaffte das ZDF das Kunststück, die Schlagerbranche aufs Korn zu nehmen, ohne sich über die Schlagerfans selbst lustig zu machen und damit möglicherweise seine eigenen Zuschauer zu vergrätzen.

Sawatzki zeigt ihr humoristisches Talent

Doch nicht nur die Schlagerbranche bekam in "Das große Comeback" ihr Fett weg, sondern auch die skrupellose Medienwelt. So glänzte Andrea Sawatzki als herrlich durchtriebene TV-Journalistin, die mit Vorliebe aus ihrem Flachmann trinkt, Messdiener verführt und mit ihrem diabolisch-hexenhaften Grinsen durchaus dem Joker Konkurrenz machen könnte. Wie Ochsenknecht genoss es offensichtlich auch Sawatzki, ihr humoristisches Talent zeigen zu können - bislang war die Schauspielerin den meisten TV-Zuschauern schließlich eher als ätherisch-zarte "Tatort"-Kommissarin bekannt.

Zukünftig bitte mehr solcher Filme

Mit "Das große Comeback" präsentierte das ZDF damit einen rundum gelungenen Fernsehabend und für die Zukunft kann man sich nur mehr solcher mutig unkonventionellen Filme wünschen. Nur einen Nachteil hatte der Streifen - und zwar seine eingängigen Schlagermelodien. Denn die bekommt man wohl tagelang nicht mehr aus dem Kopf. Ich singe - Pardon, sage - nur: "Oh-la-la-Larissa, Orchidee im Morgenrot..."

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