"Verhängnisvolle Leidenschaft Sylt" "Tatort"-Kommissarin über Erotikszenen im ZDF

Seit 2019 spielt Cornelia Gröschel im Dresdener "Tatort" mit. Am Sonntagabend ist sie nun aber in einer ganz anderen Rolle zu sehen. Die 37-Jährige verleiht dem ZDF Leidenschaft.
An diesem Sonntag wagt das ZDF etwas Neues. Nachdem seit 32 Jahren verlässlich die "Rosamunde Pilcher"-Filme gezeigt wurden, setzt der Sender nun auf eine Erotik-Reihe. Der Film "Verhängnisvolle Leidenschaft Sylt" stellt dabei den Anfang dar.
Für Cornelia Gröschel ist das Neuland. Seit sechs Jahren spielt sie die Kriminaloberkommissarin Leonie Winkler im Dresdner "Tatort". Erotisch geht es da eher weniger zu. Anders als in ihrer neuen Rolle als Nina Richter. Da knistert es zwischen ihr und Daniel Bernansconi, der von Artjom Gilz gespielt wird. Dass der 38-Jährige diese Rolle bekommen hat, liegt auch an Gröschel, wie sie jetzt im Interview mit "Bild am Sonntag" verrät.
"Es gab ein sogenanntes Konstellationscasting", erklärt sie. "Dabei war ich als Nina gesetzt und nur Männer wurden zum Casting eingeladen." Dann wurde darauf geachtet, ob die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern stimmen würde. "Bei Artjom habe ich sofort gemerkt, da habe ich Vertrauen, dass er mich am Set berühren darf. Das war ganz wichtig", betont Gröschel.
So akribisch werden die intimen Szenen geplant
Von Leidenschaft, wie es im Filmtitel heißt, war wohl am Set keine Spur. Im Gegenteil: Die erotischen Szenen wurden vorab genau abgesprochen und ähnelten eher einer "Art Choreografie, die ans Tanzen erinnert". "Man kann entweder genau festlegen, die Hand geht jetzt zum Hals und dann zur Brust, oder man sagt, okay, das sind die Zonen, die berührt werden dürfen und wir bewegen uns innerhalb dieses Rahmens." Für letzteres Vorgehen haben sich Gilz und Gröschel entschieden.
Generell habe sich die Schauspielerin am Set sehr wohlgefühlt. Nicht zuletzt deswegen, weil es seit der MeToo-Debatte Intimitätskoordination beim Drehen von Sexszenen gibt. "Das hat mir Vertrauen gegeben, dass ich nicht Gefahr laufe, ein traumatisches Erlebnis am Set zu erleben", sagt sie. Es habe viele Gespräche gegeben, man habe oft zusammen gesessen und über persönliche No-Gos gesprochen, also das, was man auf keinen Fall machen will. Das Ergebnis läuft am 13. April ab 20.15 Uhr im ZDF und ist danach in der ZDF-Mediathek abrufbar.
- Bild am Sonntag: "'Tatort'-Kommissarin spielt in Erotik-Film"