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Jan Böhmermann geht zu weit? Ex-BSI-Präsident will Schmerzensgeld vom ZDF


Böhmermann-Recherche im Fokus
Ex-Cyberchef fordert Schmerzensgeld vom ZDF

Von t-online, sow

Aktualisiert am 30.08.2023Lesedauer: 2 Min.
Fernsehstar Jan Böhmermann (Archiv): Das Konzert in Leipzig ist, abgesehen von Berlin, der einzige Auftritt im Osten.Vergrößern des Bildes
Jan Böhmermann: Ist er mit einer Sendung über Arne Schönbohm zu weit gegangen? (Quelle: IMAGO/Christoph Hardt)

Eine ZDF-Sendung aus dem Oktober 2022 könnte ein Nachspiel haben. Einer der dort gezeigten Protagonisten geht juristisch gegen den Sender vor.

Der Titel der Sendung versprach eine brisante Enthüllung: "Wie eine russische Firma ungestört Deutschland hackt", nannte Jan Böhmermann seine "ZDF Magazin Royale"-Ausgabe vom 7. Oktober 2022. Cyberattacken, das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (kurz: BSI) und der Krieg Russlands gegen die Ukraine bildeten den Rahmen der Erzählung. Zwei der Protagonisten: Innenministerin Nancy Faeser und ihr damaliger Unterstellter Arne Schönbohm, der Ex-Chef des Bundesamts für Cybersicherheit.

Letzterer wurde in der Sendung als "Cyberclown" tituliert. Die Recherchen des Böhmermann-Teams legten nahe, dass Schönbohm vermeintlich dubiose Verbindungen unterhält. Der Ex-BSI-Präsident wurde bezichtigt, über einen Lobbyverein einer Firma nahezustehen, die mit dem russischen Geheimdienst verbandelt ist. Schönbohm wurde im Zuge der Enthüllungen von seinem Amt entbunden, die Innenministerin Faeser stellt ihn "mit sofortiger Wirkung" frei.

Doch jetzt, fast ein Jahr später, kommt heraus: Arne Schönbohm will das nicht auf sich sitzen lassen. Das Magazin "Bunte" berichtet, er fordert Schmerzensgeld in Höhe von 100.000 Euro vom ZDF. Schönbohm habe dafür den Medienanwalt Markus Hennig engagiert. Dieser fordere jetzt vom öffentlich-rechtlichen Sender wegen "schwerer Persönlichkeitsverletzungen" eine Geldentschädigung. Hennig nennt die Sendung von Böhmermann "eine der schmutzigsten Denunzierungen".

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ZDF sieht keinen Fehler und antwortet auf Forderung

Seiner Ansicht nach habe das ZDF "die Reputation und die tadellose Karriere eines verdienten Staatsdieners zerstört". Dass Schönbohm und sein Anwalt auch gegen Moderator Jan Böhmermann persönlich vorgehen werden, sei nicht ausgeschlossen, so Markus Hennig in "Bunte". Vorerst konzentriere man sich jedoch auf das ZDF. Auch eine Unterlassungsaufforderung sei an den Sender gegangen. Offenbar will man verhindern, dass die "ZDF Magazin Royale"-Ausgabe weiterhin gezeigt werden dürfe.

Trotz der Zweifel an den Schilderungen in dem Böhmermann-Format, die schon kurz nach Ausstrahlung bekannt wurden, zeigt sich das ZDF nun von der Forderung Schönbohms unbeeindruckt. "Die in der 'ZDF Magazin Royale'-Sendung vom 7. Oktober 2022 getroffenen Aussagen sind durch Recherchen hinreichend belegt", lässt der Sender mitteilen.

Verwendete Quellen
  • Bunte: "Wegen Böhmermann: ZDF soll 100.000 Euro Schmerzensgeld zahlen" (36/2023, kostenpflichtig)
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