"Anne Will" ging zu Ende "Danke, Anne"
Anne Will hört auf. Ihre ARD-Talkshow lief am Sonntag letztmalig. t-online-Leser bewerten ihren Abgang sehr unterschiedlich.
Einer der langlebigsten Polittalks des deutschen Fernsehens ging am Sonntagabend zu Ende: "Anne Will". Ab 2024 will die Moderatorin neue Wege gehen, wie bereits Anfang des Jahres bekannt wurde.
Von "schade", wie zum Beispiel Christel Stender äußert, bis "kein Verlust", den beispielsweise Friedhelm Dietrich empfindet: Die Reaktionen der t-online-Leser auf die Einstellung der Sendung sind sehr unterschiedlich.
"Danke, Anne"
"Das 'Anne Will'-Aus ist sehr gut. Sie ist politisch nicht neutral", findet Monika Schulz.
"Ich bedauere es sehr", schreibt hingegen Christina Sachs. "Ich hoffe, der Sonntagabend geht politisch so weiter. Danke, Anne."
"Es war höchste Zeit"
Bernhard Endres schreibt: "Es war höchste Zeit, diese in den letzten zwei Jahren niveaulose Sendung aus dem Programm zu nehmen." Seiner Ansicht nach war die Moderatorin nicht mehr in der Lage, die Debatten über die bestehenden großen Probleme wie Ukraine-Krieg, Energiekrise, Klimawandel und Corona objektiv zu moderieren.
"Die zuletzt eingeladenen Gesprächsteilnehmer vertraten nicht das notwendige neutrale Pro und Kontra zu den einzelnen Themenbereichen. Die vielen fehlerhaften Entscheidungen der Ampelregierung wurden zu wenig beleuchtet. Frau Will schonte insbesondere Bundeskanzler Olaf Scholz und die von ihm ernannten Minister der Fraktionen SPD und Grüne", beobachtete Bernhard Endres.
"Eine der sachlichsten und sympathischsten Sendungen"
"Sehr schade finde ich das", schreibt Dustin Reißmann. "Ihre Sendung war eine der sachlichsten und sympathischsten – und dazu streitlustige Gäste. Aber sie will sich ja neuen Projekten widmen, bin gespannt drauf." Dass Anne Wills Talk der erfolgreichste im deutschen Fernsehen war, kann der t-online-Leser gut nachvollziehen.
"Zunehmend angepasst und opportunistisch"
Marion Blumberg sieht das anders: "Ich finde Frau Will zunehmend angepasst und opportunistisch. Sie glaubt, auf der richtigen Seite der Geschichte zu stehen. Für mich ist ein wirklich unabhängiger Journalismus einer, der einen wirklichen Diskurs zulässt, nicht nur Totschlagargumente und Floskeln." Von diesen gibt es dem Gefühl der t-online-Leserin nach zu viele bei "Anne Will". "Ich hoffe, dass nach ihr etwas Besseres kommt", schreibt Marion Blumberg.
Peter Klapper hingegen mailt: "Ich bedauere das Ende dieses Polittalks sehr, war das Format doch geprägt von großer Sachlichkeit und souveräner Gesprächsführung durch Anne Will."
"Die mit Abstand schlechteste Moderatorin"
"Ich bedauere den Weggang von Frau Will keineswegs", äußert Brigitte Groß. "Sie war in den letzten Jahren mit Abstand die schlechteste Moderatorin. Es gelang ihr fast nie, eine gewisse Ordnung herzustellen, und alle redeten permanent gleichzeitig. Es war furchtbar. Außerdem bevorzugte sie häufig bestimmte Personen und räumte ihnen sehr viel Redezeit ein. Unfassbar, für so schlechte Arbeit so viel Geld zu verdienen."
Die t-online-Leserin freut sich auf Caren Miosga als Nachfolgerin. "Da bin ich überzeugt, dass die Sendung wieder Niveau und ein respektvolles Miteinander erlangt."
"Sie sah sehr müde aus"
Jutta Fey meint: "Ich bedauere, dass es diese Talkshow mit Anne Will nicht mehr geben wird, wobei es viel mit der Person zu tun hat. Sie und Sandra Maischberger, ihre Polittalks sind die einzigen, die ich wirklich gerne geschaut habe.
Ich finde, Frau Will hat ein enormes und fundiertes Wissen und hat es klasse gemacht, auch nicht locker gelassen, wenn jemand nur so ein typisches Politikergeschwafel von sich gegeben hat. Natürlich stand und fiel die Sendung auch mit den geladenen Teilnehmern und mit dem jeweiligen Thema.
In letzter Zeit sah Frau Will sehr müde aus, aber das konnte ich gut verstehen und nachvollziehen. Ihre Tätigkeit ist sicher sehr anstrengend: vorbereiten, nachbereiten, immer auf dem Laufenden sein und mit manchmal schwierigen Teilnehmern umgehen."
- Zuschriften von t-online-Lesern