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NDR und die Vorwürfe der Einflussnahme: Jetzt reagiert der Sender


Kontrollgremium einberufen
Jetzt reagiert der NDR auf die Vorwürfe

Von t-online, dpa, sow

26.08.2022Lesedauer: 2 Min.
NDR: Der Sender sieht sich derzeit mit Vorwürfen konfrontiert.Vergrößern des BildesNDR: Der Sender sieht sich derzeit mit Vorwürfen konfrontiert. (Quelle: Imago)

Die Anschuldigungen wiegen schwer. Hat es beim NDR Einflussnahme auf die politische Berichterstattung gegeben? Jetzt leitet der Sender Maßnahmen ein.

Der NDR-Landesrundfunkrat Schleswig-Holstein will in einer Sondersitzung über Vorwürfe im Zusammenhang mit der Politik-Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Senders beraten. Die Vorsitzende des unabhängigen Kontrollgremiums für die Programmarbeit, Laura Pooth, bestätigt das am Freitag.

"Wir werden uns kurzfristig am Montag mit den in der Berichterstattung erhobenen Vorwürfen befassen." Die Verantwortlichen des Norddeutschen Rundfunks in Schleswig-Holstein hätten alle notwendigen Informationen und Auskünfte zugesagt. Es gehe nun um objektive, unabhängige Aufklärung. Das Onlinemedium "Business Insider" und danach der "Stern" hatten über Vorwürfe berichtet, wonach es bei der Politik-Berichterstattung im NDR-Landesfunkhaus Schleswig-Holstein in Kiel eine Art Filter durch die Vorgesetzten geben könnte. Es wurden mehrere Fälle aufgelistet, in denen NDR-Mitarbeiter ihren Unmut äußerten. Mehr dazu lesen Sie hier.

NDR weist Vorwürfe zurück

Dabei ging es beispielsweise um ein Interview, das ein NDR-Journalist habe führen wollen, was seine Vorgesetzten aber abgelehnt hätten. "Business Insider" beruft sich auf einen Untersuchungsbericht des NDR-Redaktionsausschusses. Das Interview-Thema bringt eine weitere politische Dimension ins Spiel, die SPD hat bereits einen Fragenkatalog an die schwarz-grüne Landesregierung in Kiel verfasst, und die FDP will auf Ausschussebene im Landtag über den Fall reden.

Im Frühjahr 2020 hatte Günther seinen Innenminister und CDU-Kollegen Hans-Joachim Grote entlassen und das mit einem Vertrauensverlust begründet, weil er sich von ihm falsch über dessen Kommunikation mit einem Polizisten und einem Journalisten informiert fühlte. Grote bestritt Günthers Vorwürfe. Der NDR-Journalist wollte den Ex-Innenminister interviewen. Der Chefredakteur des NDR für Schleswig-Holstein, Norbert Lorentzen, sagte zu dem "Business Insider"-Bericht am Donnerstag, man weise den "Vorwurf politischer Einflussnahme auf unsere Programme entschieden zurück".

Ähnlich äußerte sich der ARD-Sender in einem Statement. "Den Vorwurf, es gebe einen 'politischen Filter' im Landesfunkhaus Schleswig-Holstein, weist der NDR zurück. Die Berichterstattung ist unvoreingenommen und unabhängig." Zugleich führe man weiter Gespräche im Landesfunkhaus. Der Redaktionsausschuss des NDR, an den sich Mitarbeiter in Streitfällen wenden können, veröffentlichte ebenfalls ein Statement. Demnach kam man in einem Bericht unter anderem zu dem Schluss, dass das Interview mit dem ehemaligen Landesminister Grote hätte geführt werden müssen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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