Im Missbrauchsverfahren Prinz Andrew erzielt Einigung mit Klägerin Giuffre
Der wegen Missbrauchsvorwürfen mit einer Zivilklage konfrontierte britische Prinz Andrew hat sich mit der US-amerikanischen Klägerin Virginia Giuffre im Grundsatz auf einen Vergleich geeinigt.
Der britische Prinz Andrew hat in dem Missbrauchsverfahren in New York eine außergerichtliche Einigung mit der Klägerin Virginia Giuffre erzielt. Das gab Giuffres Anwalt David Boies am Dienstag in einem Schreiben an das zuständige New Yorker Bundesgericht bekannt. Wieviel Prinz Andrew an Giuffre zahlen wird, wurde nicht öffentlich gemacht.
Der zweitälteste Sohn von Queen Elizabeth II. will demnach aber eine "bedeutende Spende" an eine von Giuffre gegründete Organisation zugunsten von Missbrauchsopfern machen. Wird die Einigung von dem Gericht angenommen, wäre ein Zivilprozess vom Tisch.
Verstrickung in Epstein-Skandal
Giuffre gibt an, 2001 im Alter von 17 Jahren von Prinz Andrew mehrfach sexuell missbraucht worden zu sein. Sie sei damals von dem inzwischen verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein an den Royal "ausgeliehen" worden. Prinz Andrew hat die Vorwürfe wiederholt entschieden zurückgewiesen. Auch jetzt räume er kein Fehlverhalten gegenüber Giuffre ein, heißt es.
Er "bedauert" demnach aber seine früheren Verbindungen zum 2019 verstorbenen US-Sexualstraftäter Jeffrey Epstein. "Es ist bekannt, dass Jeffrey Epstein im Verlauf vieler Jahre Sexhandel mit zahllosen jungen Mädchen betrieben hat", heißt es in dem Dokument. Prinz Andrew räumt auch ein, dass Giuffre als "Missbrauchsopfer und infolge unfairer öffentlicher Attacken gelitten" habe.
Wegen der Vorwürfe und seiner früheren Kontakte zu Epstein gab der Sohn der Queen bereits 2019 seine royalen Pflichten auf und zog sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück. Im Januar verlor er dann seine militärischen Titel und seine royalen Schirmherrschaften.
- Nachrichtenagentur AFP