Eigenes Land im Lockdown Niederländische Royals brechen ihren Griechenland-Urlaub ab
Das eigene Land befindet sich im Corona-Lockdown, doch ihr König Willem-Alexander und seine Familie machten Urlaub in Griechenland. Nach heftiger Kritik brachen die niederländischen Royals den Trip ab.
Mittlerweile zählen die Niederlande wegen der Corona-Pandemie als Risikogebiet. Das Land befindet sich in einem Lockdown und es herrschen aktuell strenge Regeln. Unter anderem müssen Kneipen und Restaurants für vier Wochen schließen. Am Freitag meldeten die niederländischen Behörden, seit Donnerstagmorgen seien fast 8000 neue Corona-Infektionen registriert worden. Doch die königliche Familie befand sich im Griechenlandurlaub. Dafür gab es viel Kritik.
"Reaktionen sind heftig und berühren uns"
"Wir sehen die Reaktionen von Menschen auf Berichte in den Medien. Und die sind heftig und sie berühren uns", hieß es in einer am späten Freitagabend veröffentlichten Mitteilung des Königshauses. "Wir wollen keinerlei Zweifel daran bestehen lassen: Um Covid-19 zu besiegen, ist es notwendig, dass die Richtlinien befolgt werden."
Zuvor hatten Abgeordnete von Oppositions- wie Regierungsparteien Kritik an der erst durch Medienberichte bekannt gewordenen Flugreise von König Willem-Alexander und seiner Familie mit einer Regierungsmaschine zu deren Ferienhaus auf der Halbinsel Peloponnes geübt. Angesichts seiner Vorbildfunktion als Staatsoberhaupt hätte der König dem Aufruf der Regierung Folge leisten sollen, so viel wie möglich "in der eigenen Umgebung" zu bleiben, erklärte Joost Sneller von der Regierungspartei D66. Die Reise der königlichen Familie sei "unvernünftig und unbegreiflich".
Ähnlich äußerten sich Abgeordnete anderer Parteien. Zugleich wurde eine Erklärung von Ministerpräsident Mark Rutte gefordert. Der Regierungschef ließ daraufhin später am Abend wissen, er sei über die Urlaubspläne des Königs informiert gewesen, berichtete die niederländische Nachrichtenagentur ANP.
- Mit Material der Deutschen Presse-Agentur