"Harter Megxit" Meghan und Harry wollen Millionen Pfund zurückzahlen
Für Prinz Harry und Herzogin Meghan hat der Rückzug aus dem britischen Königshaus härtere Folgen als erwartet: Nicht nur ihre Titel geben sie ab – auch finanziell gibt es Konsequenzen.
Die Entscheidung über die künftige Rolle von Prinz Harry und Herzogin Meghan ist gefallen. Die beiden werden sich nicht länger "Königliche Hoheit" nennen, keine offiziellen Aufgaben mehr für die Queen übernehmen und das Geld für die Renovierung ihres Wohnsitzes zurückzahlen. Das teilte der Buckingham-Palast am Samstagabend mit.
Der "Sunday Mirror" titelte "Queen ordnet harten Megxit an", beim "Sunday Telegraph" lautete die Schlagzeile "Harry und Meghan verstoßen". Die beiden hatten kürzlich angekündigt, von ihrer Rolle als Mitglieder des engeren Königshauses zurückzutreten, zumindest teilweise. Nach Beratungen in der Königsfamilie gab es nun eine klare Vereinbarung: Harry und Meghan werden keine "arbeitenden Mitglieder" des Königshauses mehr sein und daher auf ihre Titel "Königliche Hoheit" verzichten. Auch seine Funktion im Militär muss Harry aufgeben. Zudem wird es keine finanziellen Zuwendungen mehr für royale Aufgaben geben. Die Änderungen sollen im Frühling in Kraft treten.
Zwei Wohnsitze – beide selbst finanziert
Das Paar will demnach das Geld für die 2,4 Millionen Pfund (umgerechnet rund 2,8 Millionen Euro) teure Renovierung seines Wohnsitzes in Windsor, dem Frogmore Cottage, zurückzahlen. Das Anwesen auf dem Gelände von Schloss Windsor soll aber weiterhin das Zuhause der beiden in Großbritannien bleiben. Harry und Meghan hatten angekündigt, ihre Zeit künftig zwischen dem Vereinigten Königreich und Nordamerika aufzuteilen. Sie dürften damit vor allem Kanada gemeint haben. Dort nahmen die beiden über Weihnachten und den Jahreswechsel eine sechswöchige Auszeit mit ihrem im Mai 2019 zur Welt gekommenen Söhnchen Archie.
In ihrer offiziellen Mitteilung würdigte Queen Elizabeth II. ihren Enkelsohn und seine Ehefrau ausdrücklich. "Harry, Meghan und Archie werden immer sehr geliebte Mitglieder meiner Familie sein." Sie erkenne die Schwierigkeiten an, denen Harrys kleine Familie in den vergangenen zwei Jahren durch die Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit ausgesetzt gewesen sei. Sie unterstütze Harrys und Meghans Wunsch nach einem unabhängigeren Leben und sei "besonders stolz, wie Meghan so schnell ein Mitglied der Familie geworden ist". Die ganze Königsfamilie hoffe, dass die Entscheidung dem Paar ein "glückliches und friedliches neues Leben" ermögliche. Hier können sie das komplette Statement der Queen im Wortlaut nachlesen.
Meghan und Harry behalten ihre Schirmherrschaften
Beibehalten wollen Meghan und Harry ihre Schirmherrschaften. Herzensangelegenheit ist Harry besonders das Thema psychische Gesundheit. Meghan machte sich vor allem für Frauenrechte stark. Harry hat zudem eine Organisation für die Unterstützung von Aids-Waisen in Botsuana und den Sportwettbewerb "Invictus Games" für kriegsversehrte Veteranen ins Leben gerufen. Im Jahr 2022 soll Düsseldorf die "Invictus Games" austragen.
Der angekündigte Rückzug des royalen Paares hatte in Großbritannien für erheblichen Wirbel gesorgt. Der Schritt war nicht mit der Königsfamilie abgestimmt worden und soll dort für viel Enttäuschung und Ärger gesorgt haben. Die britischen Medien kritisierten die Entscheidung teils scharf. Anfang der Woche hatten sich die wichtigsten Mitglieder der Königsfamilie auf dem Landsitz der Queen im ostenglischen Sandringham zu einer Krisensitzung getroffen.
Seit ihrer Hochzeit im Mai 2018 hatten Harry und Meghan teils schwer mit ihrer Rolle gehadert. Während einer Reise ins südliche Afrika im Herbst schütteten die beiden vor einem Kamerateam ihre Herzen aus. Harry sprach von unterschiedlichen Pfaden, auf denen er und sein Bruder, Prinz William, sich befänden. Meghan machte deutlich, dass sie sich unfair behandelt fühle. Kurze Zeit später kündigte das Paar Klagen gegen mehrere Boulevardzeitungen an.
Korrektur: Eine frühere Version des Artikel war irrtümlich mit "Meghan und Harry sollen Millionen Pfund zurückzahlen" überschrieben. Das war falsch: Tatsächlich gibt das Paar das Geld freiwillig zurück.
- Nachrichtenagentur dpa