Foto mit 17-Jähriger "Habe keine Erinnerung": Prinz Andrew bestreitet Missbrauch
Prinz Andrew hat sich in einem TV-Interview zum Missbrauchsskandal um den mittlerweile verstorbenen US-Multimillionär Jeffrey Epstein geäußert. Eine Beteiligung streitet er ab, trotz konkreter Beschuldigungen.
In einem am Samstagabend ausgestrahlten BBC-Interview wies der zweitälteste Sohn von Königin Elizabeth II., die Vorwürfe, er habe Sex mit einer 17-Jährigen gehabt, zurück.
"Ich kann absolut kategorisch sagen, dass es nie passiert ist"
Die behaupteten Vorfälle seien "nie passiert". "Ich kann Ihnen absolut kategorisch sagen, dass es nie passiert ist", sagte Prinz Andrew. Für einen Mann sei Sex eine positive Erfahrung, demnach würde er so eine Erfahrung wohl kaum vergessen. Zu einer Begegnung mit dem mutmaßlichen Opfer sagte er: "Ich habe keine Erinnerung daran, diese Dame jemals getroffen zu haben, überhaupt nicht."
Die US-Amerikanerin Virginia Roberts Giuffre hatte gesagt, sie sei erstmals als 17-Jährige gezwungen worden, mit dem Prinzen Sex zu haben. Insgesamt sei es in den Jahren 2001 und 2002 dreimal zum Missbrauch durch den britischen Royal gekommen. Belastende Akten im Fall Epstein, die im Sommer 2019 veröffentlicht wurden, enthalten ein Foto, das Prinz Andrew und die damals 17-Jährige Arm in Arm zeigt.
Andrew war wie viele andere Prominente mit dem mutmaßlichen Sexualstraftäter Epstein befreundet, hatte ihn besucht – auch nachdem der Multimillionär bereits eine erste Gefängnisstrafe abgesessen hatte. Epstein hatte sich Anfang August in einem Gefängnis in Manhattan das Leben genommen. Ihm wurde vorgeworfen, minderjährige Mädchen zur Prostitution gezwungen zu haben.
Angebliche Beweise für seine Unschuld
Andrew äußerte sich in dem Interview auch zu Einzelheiten. Die Frau habe beschrieben, er habe beim Tanzen in einem Club stark geschwitzt. Dies sei unmöglich, weil er eine Krankheit habe, die Schwitzen unterbinde, sagte der Bruder von Thronfolger Prinz Charles. Auch habe sie gesagt, er habe ihr Alkohol angeboten. Dabei trinke er nicht und er glaube, er habe nie in dem Nachtclub einen Drink gekauft.
Er würde auch unter Eid aussagen, wenn "es hart auf hart" käme und seine Anwälte ihm dazu rieten, sagte Andrew. Jedenfalls bedauere er seine Freundschaft zu Epstein nicht, weil er die Möglichkeit gehabt habe, von ihm über Handel und Gewerbe zu lernen. Epstein allerdings nach dessen Verurteilung getroffen zu haben, sei "die falsche Entscheidung" gewesen, aber die Vorwürfe der Frau seien "überraschend, schockierend und ein Ablenkungsmanöver".
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Andrew hatte sich bereits im Sommer zu einer Erklärung genötigt gefühlt. Auch der Buckingham Palast hatte damals die Vorwürfe gegen Prinz Andrew zurückgewiesen.
- The Guardian: Prince Andrew: I didn't have sex with teenager, I was home after Pizza Express in Working (englisch)
- Nachrichtenagentur dpa