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Epstein-Opfer spricht über Sex mit Prinz Andrew


Epstein-Opfer über Sex mit Prinz Andrew
"Wenn du missbraucht wirst, kennst du den Täter"

Von t-online, rix

Aktualisiert am 21.09.2019Lesedauer: 3 Min.
Prinz Andrew und Virginia Giuffre: Anfang der 2000er soll er mit ihr Sex gehabt haben.Vergrößern des Bildes
Prinz Andrew und Virginia Giuffre: Anfang der 2000er soll er mit ihr Sex gehabt haben. (Quelle: imago images)
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Von den Machenschaften seines Freundes Jeffrey Epstein will Prinz Andrew nichts gewusst haben. Jetzt packt eines der Opfer aus und erzählt, wie genau es zum Sex mit dem Sohn der Queen gekommen sein soll.

Jeffrey Epstein war wegen des Vorwurfs festgenommen worden, minderjährige Mädchen zur Prostitution gezwungen zu haben. Der Multimillionär hatte sich Anfang August in seiner Gefängniszelle in New York umgebracht. Prinz Andrew war wie viele andere Prominente mit Epstein befreundet. Auch ihm wird vorgeworfen, sich an jungen Mädchen vergangen zu haben.

"Du triffst heute einen Prinzen"

Virginia Giuffre, eine von vielen Frauen, die Jeffrey Epstein beschuldigen, sagte jetzt in einem Interview, sie habe auch mit Prinz Andrew Sex gehabt. "Das erste Mal war in London, ich war so jung", erzählte die heute 35-Jährige im Gespräch mit dem amerikanischen TV-Sender NBC. Ghilsaine Maxwell, die Ex-Freundin von Jeffrey Epstein und mutmaßliche Komplizin beim Sexhandel des Multimillionärs, soll ihr damals gesagt haben: "Du triffst heute einen Prinzen." Zu diesem Zeitpunkt sei Giuffre 17 Jahre alt gewesen, Prinz Andrew 41 Jahre.

"Wir sind in den Club Tramp gegangen. Prinz Andrew hat mir Alkohol besorgt. Es war im VIP-Bereich. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es Wodka war", sagte Giuffre weiter. "Prinz Andrew sagte: 'Lass uns zusammen tanzen.' Und ich sagte: 'Okay.'" Dann sollen sie den Club verlassen haben. Virginia Giuffre sei zu Ghilsaine Maxwell und Jeffrey Epstein ins Auto gestiegen. "Ghislaine sagte: 'Er kommt zurück ins Haus. Und ich möchte, dass Sie für ihn das tun, was Sie für Epstein tun.' Ich konnte es nicht glauben."

Auf der Toilette und im Schlafzimmer soll es dann zum Sex zwischen Giuffre und Prinz Andrew gekommen sein. "Er war nicht unhöflich oder so. Er sagte, 'Danke'." Dann sei er gegangen. Als damals 17-Jährige habe sie die Welt nicht mehr verstanden, so Giuffre. "Ich bin mit Disney aufgewachsen, wie die meisten kleinen Mädchen. Prinzessinnen und Prinzen waren die guten Menschen auf der Welt, er war es nicht. "

Prinz Andrew
Der 59-Jährige ist Herzog von York. Er wurde als drittes Kind von Queen Elizabeth II. und Prinz Philip geboren und ist der jüngere Bruder von Prinz Charles. Er steht an achter Stelle der britischen Thronfolge. Prinz Andrew war von 1986 bis 1996 mit Sarah Ferguson verheiratet, die beiden haben zwei gemeinsame Kinder: Prinzessin Eugenie und Prinzessin Beatrice.

Giuffre hatte bereits 2015 Vorwürfe gegen Prinz Andrew erhoben. Doch diese wurden vor vier Jahren aus den Unterlagen eines US-Zivilgerichts gestrichen, nachdem ein Richter sie als "bedeutungslos und unverschämt" bezeichnet hatte. Giuffre: "Andrew bestreitet, dass es jemals passiert ist. Und er wird es auch weiterhin leugnen, dass es jemals passiert ist. Aber er kennt die Wahrheit. Und ich kenne die Wahrheit."

Ob sie mit allen Informationen richtig liege, wisse sie nicht, aber: "Wenn du missbraucht wirst, kennst du den Täter", sagte Giuffre weiter. "Ich kenne ihre Gesichter und weiß, was sie mir angetan haben."

Suizid in der Zelle

Jeffrey Epstein hatte sich im August in seiner Zelle das Leben genommen, während er in einem New Yorker Gefängnis auf seinen Prozess wartete. Der Multimillionär kann nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden, doch im Sexhandel sollen noch sehr viel mehr Personen involviert gewesen sein. Virginia Giuffres und die anderen Opfer fordern nun Gerechtigkeit.

Nach dem Suizid Epsteins hatte sich der britische Prinz in einer ungewöhnlich langen Erklärung, die der Buckingham-Palast im August veröffentlichte, von dem US-Multimillionär distanziert. Er habe zu keiner Zeit von dem Verhalten Notiz genommen, das zur Festnahme Epsteins geführt hatte.


Zudem hieß es, er habe "großes Mitgefühl" für Epsteins mutmaßliche Opfer und wiederholte, dass es ein "Fehler" sei, den 66-Jährigen nach der Freilassung des Amerikaners aus einer 18-monatigen Haftstrafe für Prostitutionsminderjährige im Jahr 2010 zu sehen.

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