Nach Niederlage gegen Johnny Depp Amber Heard scheitert mit Antrag auf neues Verfahren
Nächster Rückschlag für Amber Heard: Ihr Versuch, das Urteil im Verleumdungsprozess gegen Ex Johnny Depp aufheben zu lassen, wurde abgelehnt.
Wochenlang hatten sich Amber Heard und Johnny Depp eine öffentliche Schlammschlacht vor Gericht geliefert. Es ging um Gewaltvorwürfe, Verleumdung und jede Menge Geld. Anfang Juni ging der Schauspieler als Sieger aus dem Prozess hervor, seine Ex-Frau muss ihm eine Millionensumme zahlen.
Das wollte Amber Heard jedoch nicht akzeptieren und forderte, dass der Fall neu verhandelt wird. Ihre Begründung: Das Urteil sei nicht ausreichend bewiesen. Zudem sei ein Geschworener nicht ordnungsgemäß überprüft worden. Doch die 36-Jährige scheiterte erneut.
"Keinerlei Beweis für Betrug oder Fehlverhalten"
Die zuständige Richterin Penney Azcarate wies am Mittwoch einen Antrag von Heards Anwälten auf einen neuen Prozess trotz einer Verwechslung bei einem der sieben Geschworenen zurück. Bei der Verhandlung in Fairfax im Bundesstaat Virgina hatte nach Angaben von Heards Anwälten ein Mann in der Jury gesessen, obwohl eigentlich dessen Vater für den Geschworenendienst vorgeladen worden war. Beide haben den gleichen Namen und wohnen an der selben Adresse.
Richterin Azcarate erklärte nun aber, durch die Verwechslung sei Heard kein Nachteil entstanden. "Es gibt keinerlei Beweis für Betrug oder Fehlverhalten." Beide Konfliktparteien hätten die Geschworenen akzeptiert. Alle Geschworenen hätten sich zudem an ihren Eid und die Vorgaben des Gerichts gehalten, erklärte Azcarate.
Es geht um zehn Millionen Dollar
Bei dem international beachteten Zivilprozess in Fairfax nahe der US-Hauptstadt Washington hatten sich die Geschworenen Anfang Juni weitgehend auf Depps Seite gestellt: Sie verurteilten Heard zur Zahlung von mehr als zehn Millionen Dollar Schadenersatz an den Star der "Fluch der Karibik"-Filme. Depp wurde im Gegenzug zu lediglich zwei Millionen Dollar Schadenersatz an die aus Filmen wie "Aquaman" und "The Danish Girl" bekannte Schauspieler verurteilt.
Depp hatte Heard, mit der er zwischen 2015 und 2017 verheiratet war, auf 50 Millionen Dollar Schadenersatz verklagt. Grund war ein Beitrag Heards für die "Washington Post" aus dem Jahr 2018, in dem die Schauspielerin sich als Opfer häuslicher Gewalt bezeichnete. Die heute 36-Jährige nannte ihren Ex-Mann dabei zwar nicht namentlich; Depp argumentierte aber, der Vorwurf ziele eindeutig auf ihn ab und habe seiner Karriere schwer geschadet. Heard hatte mit einer Gegenklage gegen den heute 59-Jährigen reagiert.
- Nachrichtenagentur AFP