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Fynn Kliemanns rechnet mit "woker linker Szene" ab: "Hat mein Leben zerstört"


Nach Maskenskandal
Fynn Kliemann rechnet ab: "Das hat mein Leben zerstört"

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 20.06.2022Lesedauer: 2 Min.
Fynn Kliemann: Der Influencer steht wegen der Produktion seiner Masken in der Kritik.Vergrößern des Bildes
Fynn Kliemann: Der Influencer steht wegen der Produktion seiner Masken in der Kritik. (Quelle: Hauke-Christian Dittrich/dpa)

Der Influencer meldet sich wieder zu Wort: Nach den Ermittlungen gegen ihn sucht Kliemann jetzt die Schuld bei anderen.

Der in die Kritik geratene Influencer Fynn Kliemann rügt "diesen einen Teil der woken linken Szene" und hat sich vor Mitstreiter seines Event-Standortes "Kliemannsland" gestellt. Der Geschäftsmann und Musiker sagte in einem emotionalen Beitrag auf Instagram: Er habe Fehler gemacht, er habe sich entschuldigt. Zugleich betonte er: "Aber hier werden Leute, die für sich und dich entschieden haben, sich selbst zu verwirklichen, für mich in Sippenhaft genommen und das ist falsch. Was hat das 'Kliemannsland' damit zu tun? Nichts. Und die Leute da erst recht nicht."

"Dieser Teil in der woken linken Szene"

Kliemann sagte auch, das "Kliemannsland" stehe gegen Regeln von Menschen mit Zeigefingern und Vorurteilen. "Aber da gibt es diesen einen Teil in der woken linken Szene, der das einfach nicht akzeptieren kann." Als "woke" (übersetzt etwa "aufgewacht") wird jemand bezeichnet, der Ungerechtigkeiten in einer Gesellschaft empfindet und diese thematisiert. Das Adjektiv wird mittlerweile auch in einem negativen Sinne verwendet.

"Ich mache weiter", bekräftigt er. "Wenn ich Bock habe einen Riesenpimmel ins Feld zu sprengen, dann sprenge ich einen Riesenpimmel ins Feld. Und zwar für die Freiheit."

Wer ist Fynn Kliemann?
Fynn Kliemann ist YouTuber und Influencer. Er wurde zunächst mit seinen Heimwerkervideos bekannt. Auf Instagram folgen ihm über 820.000 Menschen. Kliemann besitzt das sogenannte Kliemannsland, einen ehemaligen Reiterhof in Niedersachsen. Hier ist er tätig und kreativ, hat dort eine Werkstatt und ein Atelier. Seinen Fans gibt er regelmäßig Einblicke. Der 34-Jährige ist auch Webdesigner, Unternehmer und Musiker.

Kliemann startete vor Jahren den Event-Standort im niedersächsischen Ort Rüspel bei Bremen. Das "Kliemannsland" ist eine Art Abenteuerspielplatz für Erwachsene. Es wird gebastelt, geschraubt, Musik gemacht oder man kann Workshops buchen. Kliemann kennt man auch durch seine Do-it-Yourself-Clips auf YouTube, wo ihm Hunderttausende folgen. Der Geschäftsmann kritisierte in dem Instagram-Beitrag auch Medien, die über seinen Fall berichteten.

Der Skandal um Fynn Kliemann

Anfang Mai geriet er durch einen TV-Beitrag von Satiriker Jan Böhmermann wegen Verbindungen zu einer Textilfirma rund um das Geschäft mit Schutzmasken in die Kritik. Im Raum steht die Frage, ob die Produktionsherkunft – Asien statt Europa – bei Geschäften der Firma mit einem Großhändler im Jahre 2020 bewusst verschwiegen worden war. Kliemann und die Firma hatten sich dann unabhängig voneinander mehrmals zu Wort gemeldet und den kleinteiligen Fall erläutert. Kliemann hatte sich nach eigenen Angaben vor allem mit seiner Bekanntheit, seinem Namen und unentgeltlich dafür eingesetzt, dass in der Pandemie schnell Masken hierzulande auf Großhandelsebene organisiert werden.

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Gegen Kliemann läuft derzeit ein Ermittlungsverfahren wegen Betrugsverdachts im Kontext des TV-Beitrags. Eine Anfrage bei dem Influencer für eine Reaktion darauf blieb bislang unbeantwortet. Die Ermittler hatten nach eigenen Angaben mindestens eine Anzeige erhalten und leiteten später das Ermittlungsverfahren ein.

Kliemann verlinkte in seinem Instagram-Post auch auf ein YouTube-Video des "Kliemannslands". In diesem zeigen Mitstreiter des Standortes, wie Kooperationspartner seit dem TV-Beitrag nach und nach absprangen. In dem Video mit der Überschrift "Das 'Kliemannsland' hat sich von Fynn Kliemann distanziert" wird für ein Event in einigen Tagen geworben. Man wolle weitermachen.

Verwendete Quellen
  • Instagram-Profil von Fynn Kliemann
  • Nachrichtenagentur dpa
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