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Elke Heidenreich verärgert Zuschauer mit Äußerungen bei Markus Lanz


Autorin löst Debatte aus
Elke Heidenreich verärgert Zuschauer bei Lanz

Von t-online, JaH

Aktualisiert am 13.10.2021Lesedauer: 4 Min.
Elke Heidenreich: Die Autorin löste mit ihren Äußerungen eine Debatte aus.Vergrößern des Bildes
Elke Heidenreich: Die Autorin löste mit ihren Äußerungen eine Debatte aus. (Quelle: IMAGO / spfimages)

In der Talkshow von Markus Lanz machte Elke Heidenreich ihrem Ärger Luft. Sie echauffierte sich über die Sprache und die Vergangenheit von Grüne-Jugend-Sprecherin Sarah-Lee Heinrich und entfachte damit eine Diskussion im Netz.

Wer Elke Heidenreich als Gast einlädt, der weiß: Langweilig wird es höchstwahrscheinlich nicht. So hätte auch der TV-Abend am Dienstag wohl einiges an Spannung eingebüßt, wäre die Autorin in der Runde bei Markus Lanz nicht dabei gewesen.

Die 78-Jährige wetterte zunächst gegen Markus Söder, betitelte ihn als "intrigant und bösartig" und ließ sich dann über die Macht von Bayern und der CSU aus. Mehr dazu lesen Sie hier. Wer glaubte, dass es das schon gewesen war, der wurde nur wenig später eines Besseren belehrt. Denn dann setzte die Literatin erneut zum Protest an. Diesmal ging es um die Sprecherin der Grünen Jugend, Sarah-Lee Heinrich.


Die Politikerin fiel jüngst durch einen alten Beitrag auf Twitter auf, den sie in jungen Jahren veröffentlicht hatte. Sie schrieb "Heil" unter den Eintrag eines Hakenkreuzes. Die heute 20-Jährige entschuldigte sich schnell dafür, könne sich kaum daran erinnern, gestand dennoch ein, dass ihr Verhalten "maximal dumm und unangebracht" war. Sie sei "Teil einer antifaschistischen Jugendorganisation". Dieser Tweet spiegele in keiner Weise ihre Position wieder.

Das war am 10. Oktober. Reaktionen darauf gibt es aber auch Tage danach noch. Heinrich bekam Morddrohungen, erlebte einen Twitter-Shitstorm. Auch bei Lanz fand das Thema Beachtung. Grünen-Politiker Jürgen Trittin zeigte sich verständnisvoll. "Das, was sie in jungen Jahren geschrieben hat, ist unerträglich", sagte er. Gleichzeitig merkte er an: "Sie hat sich dafür entschuldigt. Sich selber klarzustellen finde ich in der Form des Umgangs richtig. Das macht es nicht ungeschehen, aber ich finde es in Ordnung."

Im weiteren Verlauf der Talkshow wurde den Gästen und Zuschauern ein Ausschnitt mit Heinrich gezeigt. Darin sprach sie von einer "ekligen weißen Mehrheitsgesellschaft" und über Ausgrenzungen und Definierung aufgrund des Aussehens.

"Sie kann nicht sprechen"

Heidenreich nahm diesen Ausschnitt zum Anlass, um ihrem Ärger Luft zu machen: "Was sind alle immer sofort beleidigt?", begann sie ihren Redebeitrag. "Um mal bei diesem Mädchen zu blieben: Sie hat überhaupt keine Sprache. Sie kann nicht sprechen. Das sind Kinder, die nicht lesen. Das ist diese Generation, von der ich immer wieder merke, wie sprachlos sie ist, wie unfähig mit Worten umzugehen."

Es sei "unbenommen", wie Heinrich über die Gesellschaft spricht. Vielmehr störe aber Heidenreich die Tatsache, dass es als diskriminierend wahrgenommen werde, wenn man jemanden, "der aussieht wie sie", also Heinrich, nach der Herkunft fragen würde. "Ich frage natürlich: Wo kommst du her?", so die Autorin. "Und zwar nicht, um sie zu diskriminieren. Sondern, weil ich sofort sehe, die kommt nicht aus Wanne-Eickel oder Wuppertal. Ich finde darin kein Problem, wenn man das fragt. Man sieht es ja."

Anschließend brachte sie ein Beispiel eines "dunkelhäutigen Taxifahrers" mit perfektem Kölsch und Eltern aus Marokko an. Es sei doch "wunderbar, dass wir so viele Menschen aus anderen Ländern hier haben, die bei uns leben und sich engagieren". Besonders dieser Teil sorgt im Netz für eine Rassismusdebatte.

"Ganz oben in der Liga der widerlichsten TV-Auftritte"

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"Ich halte noch nicht einmal die kurzen Schnipsel von Elke Heidenreich aus, die hier kursieren. Zu POC (Anmerkung der Redaktion: Person of Colour) fällt ihr als Erstes ein Taxifahrer ein und wie toll es ist, dass so viele Menschen 'aus anderen Ländern' hier 'bei uns' leben? Gute Güte", schreibt etwa jemand auf Twitter.

"Die Überheblichkeit, mit der Elke Heidenreich einer jungen schwarzen Frau erst ihre Erfahrungen und dann ihre Fähigkeiten abspricht, spielt ganz oben in der Liga der widerlichsten TV-Auftritte mit. Gemeinsam mit Friedrich Merz und 'Die letzte Instanz'. Glückwunsch", lautet ein weiterer Kommentar.

Heinrich, ein "Mädchen, das überhaupt nicht viel nachdenkt"

"Wie viel Quatsch habe ich in meinem Leben schon geredet", ging Heidenreichs Redebeitrag weiter. Es sei nicht richtig, dass man ein Hakenkreuz mit "Heil" kommentiere. Damit kam die Schriftstellerin wieder auf den Ausgangspunkt des eigentlichen Themas zurück. "Es gibt gewisse Witze, die gehen gar nicht." Sie habe das Gefühl, Heinrich sei ein "Mädchen, das überhaupt nicht viel nachdenkt".

Als Lanz sie daran erinnerte, dass dieses "Mädchen" aber Sprecherin der Grünen-Jugend sei, entgegnete Heidenreich. "Ja, aber sie kann ja gar nicht sprechen. Sie muss ja erst mal lernen, richtig zu formulieren." Es mache sie skeptisch, "dass man sagt: Hauptsache divers, Hauptsache Migrationshintergrund, Hauptsache Quote." Das sei der falsche Weg. Auf einen Versuchs Trittins, der klarmachen wollte, dass die Frage der Herkunft durchaus problematisch sein kann, reagierte Heidenreich eher ablehnend. Sie werde in Ägypten schließlich auch oft gefragt, wo sie herkomme.

"Sieht aus wie Archivmaterial aus den 80ern", beschreibt eine Zuschauerin die Szene auf Twitter. "War aber gestern. Allein unter weißen (von Rassismus nicht betroffenen) Menschen, wird bei Lanz über die Meinung einer Dame mit vorsintflutlichen, rassistischen Ansichten diskutiert. Richtig traurig war das."

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