Nach Scheidung 2013 Christa Müller vermisst noch heute manchmal Oskar Lafontaine
Zwanzig Jahre lang war Christa Müller mit Oskar Lafontaine verheiratet. Seit 2013 ist das Paar geschieden. Nun berichtet Müller, wie sie heute auf die Ehe mit dem Linken-Politiker zurückblickt.
Christa Müller hat zehn Jahre nach dem Scheitern ihrer Ehe mit dem Linken-Politiker Oskar Lafontaine nach eigenen Worten ein sehr entspanntes Verhältnis zu ihrem Ex-Mann. "Und auch die Ansichten seiner Frau in Talkshows kann ich sehr oft sogar teilen", sagte die 65-Jährige der Zeitschrift "Bunte" über Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht. An der Beziehung zu Wagenknecht war die Ehe damals gescheitert.
Müller sagte, sie habe ihre Ehe mit Lafontaine in guter Erinnerung behalten. "In manchen Momenten fehlt mir Oskar sogar noch – zum Beispiel wenn ich ein Buch lese und mich mit niemandem so darüber austauschen kann wie mit ihm früher." Als sie mit Lafontaine verheiratet war, pflegte Müller seine kranke Mutter und später ihre eigene, während der heute 77-Jährige Anfang der 2000er von der SPD zur Linken wechselte und politisch wieder nach oben strebte. Die Rollen schienen klar verteilt, Streit habe es aber selten gegeben, berichtet Müller: "Oskar und ich waren uns über die Rollenverteilung zu Hause einig und hatten auch meist dieselben politischen Vorstellungen."
Außerdem betonte sie, dass die Arbeit zu Hause ja "nicht weniger anstrengend oder weniger wertvoll für die Gesellschaft" ist. Genauso wenig wie das Kind mit einem Jahr in die Krippe zu geben, sei es für das Ex-Paar damals infrage gekommen, "unsere Mütter im Alter sofort ins Heim zu geben". Sie resümiert: "Auch wenn es für mich eine harte Zeit war, bin ich froh, sie daheim betreut zu haben."
"Oskar wollte frei sein für sein neues Leben"
Als Müller und Lafontaine 1993 nach fünfjähriger Beziehung heirateten, war er gerade Ministerpräsident des Saarlandes. Das Paar hat den gemeinsamen Sohn Carl-Maurice, der 1997 geboren wurde. 2011 erklärte Lafontaine, dass er und Müller schon seit einiger Zeit getrennt sind. 2013 folgte die Scheidung von seiner dritten Ehefrau. Zu diesem Zeitpunkt war Lafontaine bereits länger mit seiner jetzigen Frau Sahra Wagenknecht liiert. "Oskar wollte frei sein für sein neues Leben, ich habe ihm keine Steine in den Weg gelegt", erzählt Müller diesbezüglich.
Müller setzt sich seit über 25 Jahren für den Kampf gegen Genitalverstümmelung von Mädchen in Afrika ein. 1996 gründete sie den Verein "(I)ntact", mit dem sie diesbezüglich vieles erreicht hat. Müller erhielt 2015 das Bundesverdienstkreuz.
- Bunte-Vorabmeldung der Ausgabe 25/2021
- Nachrichtenagentur afp