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Jan Böhmermann fordert Antwort vom FAZ-Herausgeber: "Sowas noch nie erlebt"


Offener Brief
Böhmermann über FAZ: "Sowas habe ich noch nie erlebt!"

Von t-online, sow

Aktualisiert am 11.09.2020Lesedauer: 2 Min.
"Höchst irritiert": Jan Böhmermann hat einen offenen Brief an Jürgen Kaube, FAS-Herausgeber, formuliert.Vergrößern des Bildes
"Höchst irritiert": Jan Böhmermann hat einen offenen Brief an Jürgen Kaube, FAS-Herausgeber, formuliert. (Quelle: imago-images-bilder)

ZDF-Moderator Jan Böhmermann hat sich in einem offenen Brief an den Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, Jürgen Kaube, gewendet. Der Ton ist sachlich, doch die Kritik scharf.

Wie am Donnerstagnachmittag durch einen Twitter-Post von Satiriker Jan Böhmermann bekannt wurde, hätte am vergangenen Sonntag ein großes Interview im Feuilleton-Teil der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS) erscheinen sollen. Der Interviewte: Jan Böhmermann. Doch das Gespräch ist nicht gedruckt worden. Das macht der 39-jährige ZDF-Moderator nun öffentlich – und wendet sich in einem offenen Brief an den FAS-Herausgeber Jürgen Kaube.

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"Das Gespräch drehte sich unter anderem um 'Cancel Culture', eine kritische Betrachtung des Versagens demokratischer Gatekeeper im Erkennen und Verhindern rechtsextremer Diskursmanipulation", gibt Böhmermann Details über die Inhalte des Interviews preis. Zwei Stunden später legt der frischgebackene Buchautor ("Gefolgt von niemandem, dem du folgst") nach und postet Screenshots des ungedruckten Interviews.

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Am Donnerstag habe den Moderator die Nachricht erreicht, dass das Interview "auf persönliche Anweisung wenige Stunden vor dem Druck" aus der Zeitung entfernt wurde, heißt es in dem Brief weiter. Kaube solle die zuständige Redaktion angewiesen haben, "unter keinen Umständen" diesen geplanten Aufmacher für den Kulturteil der Zeitung zu veröffentlichen. Kaube ist einer der vier Herausgeber der FAZ und in dieser Rolle verantwortlich für das Feuilleton.

Gibt es "einen vernünftigen Grund"?

Böhmermann habe per Mail um eine Stellungnahme gebeten. Dieser sei Jürgen Kaube nicht nachgekommen. Nach Informationen von t-online handelt es sich bei dieser Darstellung um keinen Scherz des Satirikers. Böhmermann ging am Sonntag, als er sah, dass das Interview nicht gedruckt in der FAS zu sehen war, davon aus, dass das Gespräch geschoben wurde.

Doch dem ist nicht so. Die Zeitung gab dem Druck ihres Herausgebers nach und zog die Veröffentlichung zurück. "Ich nehme an, dass es für Ihre Entscheidung, (...) einen vernünftigen Grund gibt.", schreibt Jan Böhmermann und merkt den Eingriff in die "redaktionelle Gestaltungshoheit" der Zeitung an. Jürgen Kaube und die FAS haben sich zu den Vorwürfen bislang nicht geäußert.

Verwendete Quellen
  • Twitter: Jan Böhmermann
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