Spahn-Aussage entfacht Debatte Bernd Stelter: "Karneval kann man nicht absagen"
Gesundheitsminister Jens Spahn kann sich Karneval im Winter aufgrund der Corona-Pandemie nicht vorstellen. Für den Comedian und Karnevalisten Bernd Stelter ist eher eine Absage unvorstellbar.
Der Komiker und Fernsehmoderator Bernd Stelter ist gegen eine generelle Karnevalsabsage. "Karneval kann man nicht absagen, das ist Teil des Kalenders", sagte der 59-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. "Was man absagen kann, sind Veranstaltungen", meinte er.
Seiner Meinung nach müsse man bei der Umsetzung der diesjährigen Karnevalssaison ein wenig mehr Kreativität an den Tag legen. "Einfach so wie früher 10.000 Mann in die Kölnarena, alle schunkeln, bützen und singen laut, das wird sicher nicht funktionieren, das ist völlig klar." Andererseits sei Karneval aber auch ein Ausdruck der Lebensfreude, davon gebe es aktuell sowieso schon viel zu wenig. Deswegen solle man sich schon fragen: Was kann man denn machen? "Nur einfach sagen 'Es ist verboten', reicht da nicht aus."
"Das sieht ganz, ganz böse aus"
Für viele Künstler wäre eine komplett ausgefallene Karnevalssession außerdem existenzgefährdend. "Ich mach' das jetzt seit 30 Jahren. Wenn das meine Existenz gefährden würde, dann hätte ich ganz viel falsch gemacht in den letzten Jahren", sagte Stelter. "Ich werde daran nicht pleitegehen. Aber junge Kollegen, die das vielleicht erst seit ein, zwei, drei Jahren machen oder auch die ganzen Technikfirmen, für die sieht das ganz, ganz böse aus."
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte sich zuvor wegen der Corona-Pandemie skeptisch dazu geäußert, ob im kommenden Winter Karneval stattfinden könne. Wie die "Rheinische Post" berichtet, sagte der CDU-Politiker am Dienstag in einer Telefonschaltkonferenz des Gesundheitsausschusses: "Ich war selbst Kinderprinz und komme aus einer Karnevalshochburg. Ich weiß also, wie wichtig Karneval für viele Millionen Deutsche ist. Aber: Ich kann mir Karneval in diesem Winter, mitten in der Pandemie, schlicht nicht vorstellen. Das ist bitter, aber so ist es."
- Nachrichtenagentur dpa