Motown-Legende Promi-Geburtstag vom 19. Februar 2020: Smokey Robinson
New York (dpa) - Eigentlich könne er gar nicht richtig gut singen, sagte Smokey Robinson jüngst in einem Interview. "Whitney Houston war eine gute Sängerin. Celine Dion ist eine gute Sängerin. Aretha Franklin war eine gute Sängerin. Ich bin nicht in dieser Kategorie, da mache ich mir nichts vor. Aber ich fühle, was ich singe, und ich denke, dass die Menschen fühlen können, was ich fühle, wenn ich singe."
Und so tourt Robinson, der heute 80 Jahre alt wird, weiter um die Welt und singt. "Ich gebe Konzerte, weil ich es liebe", sagte der Musiker dem "Telegraph". "Das ist das Beste an meiner Arbeit, denn ich kann mit Menschen zusammensein, die Fans sehen und mit ihnen eine gute Zeit haben. Sie singen die Lieder dann mit mir gemeinsam. Wir haben eine herrliche Zeit. Das treibt mich an."
Geboren wurde William "Smokey" Robinson - den Spitznamen hat ihm ein Onkel verpasst - 1940 mitten in die rauschende Musikszene Detroits hinein. Aretha Franklin, Diana Ross und viele andere spätere Superstars kennt Robinson seit frühester Kindheit. Berühmt gemacht wurden die meisten von ihnen von Berry Gordy und seinem Label Motown, wo auch Robinson anheuerte und später Vize-Präsident wurde.
"Das bedeutet mir alles und hat unsere wildesten Träume übertroffen. Berry und ich sprechen da ständig drüber. Wir hätten nie gewagt zu träumen, dass Motown einmal das werden würde, was es geworden ist. Am ersten Tag von Motown waren fünf Menschen da. Berry Gordy hat uns zusammengesetzt und gesagt: 'Ich werde meine eigene Plattenfirma aufmachen. Wir werden nicht nur schwarze Musik machen - wir werden Musik für die ganze Welt machen.' Das war unser Plan, und wir haben es geschafft."
Zuerst als Leadsänger der Band The Miracles, dann solo und zwischendurch immer auch für andere Künstler schreibt Robinson Hit auf Hit: "My Girl", "My Guy", "Ain’t That Peculiar", "The Tracks of My Tears", "I Second That Emotion", "The Tears of a Clown", "Baby That’s Backatcha", "Cruisin’" oder "Quiet Storm".
Nach dem Verkauf der Plattenfirma in den 80er Jahren zieht er sich aus dem Vorstand zurück und konzentriert sich auf seine Auftritte. Gleichzeitig kämpft er mit persönlichen Problemen - der Scheidung von seiner Miracles-Kollegin Claudette Rogers, mit der er zwei Kinder hat, und einer Drogensucht. "Ich hätte nie gedacht, dass mir das passieren kann. Das ist die Arglist der Drogen. Ich hätte nie gedacht, dass ich süchtig werden könnte. Aber das wurde ich."
Heute ist Robinson eigenen Angaben zufolge clean, und seit 2002 ist er auch wieder neu verheiratet. Er treibe viel Sport, sagt er, und ernähre sich vegetarisch. Für sein Lebenswerk erhielt der Musiker 2016 den Preis der US-Nationalbibliothek. "Seine mächtigen Melodien sind Kunstwerke - beständig, bedeutsam und wirkungsvoll", hieß es zur Begründung. Robinson sei "eine musikalische Legende".