Jüngster Sohn des Schriftstellers Pflegte das Erbe seines Vaters – Christopher Tolkien gestorben
Christopher Tolkien, der jüngste Sohn des "Herr der Ringe"-Autors, ist im Alter von 95 Jahren gestorben. Wie der Verlag Klett-Cotta mitteilte, starb er in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag.
Er pflegte das literarische Vermächtnis von J.R.R. Tolkien, widmete sich der Herausgabe seiner bis zu seinem Tod 1973 unveröffentlichten Werke. Nun ist Christopher Tolkien, Sohn des Schriftstellers, verstorben. Er lebte seit den Siebzigerjahren in Frankreich, wo er in dieser Woche 95-jährig verstarb.
"Mit der Edition des 'Silmarillion' (1977) hat Christopher Tolkien Millionen von Leserinnen und Lesern auch den Zugang zum Ersten Zeitalter von Mittelerde eröffnet", heißt es im Statement des Verlags. Bei Klett-Cotta erschienen den Angaben zufolge zuletzt die von Christopher Tolkien herausgegebenen Bücher "Der Fall von Gondolin" (2018), "Beren und Lúthien" (2017) und "Die Kinder Húrins" (2007).
Der britische Schriftsteller und Sprachwissenschaftler John Ronald Reuel Tolkien schuf die Fantasy-Welterfolge "Der Hobbit" und "Der Herr der Ringe". Die Geschichten aus dem fiktiven Mittelerde wurden von dem neuseeländischen Regisseur Peter Jackson verfilmt und spielten annähernd sechs Milliarden US-Dollar ein.
"Kommerzialisierung hat ästhetische und philosophische Wirkung auf ein Nichts reduziert"
Tolkiens Sohn konnte sich mit dem Erfolg lange nicht anfreunden: "Tolkien ist ein Monster geworden, das von seiner eigenen Popularität verschlungen wird", urteilte Christopher Tolkien in der französischen Zeitung "Le Monde" fast 40 Jahre nach dem Tod des Vaters. "Die Kommerzialisierung hat die ästhetische und philosophische Wirkung der Schöpfung auf ein Nichts reduziert."
Auch die britische "Tolkien Society" bestätigte seinen Tod. Deren Vorsitzender Shaun Gunner sagte in einer Mitteilung auf der Webseite der Vereinigung: "Millionen Menschen auf der ganzen Welt werden Christopher für immer dankbar sein."
- Nachrichtenagentur dpa