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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Katzenberger-Mutter Iris Klein: "Ich höre auf zu kämpfen, wenn ich tot bin"
Iris Klein wohnt jetzt auf Mallorca
Iris Klein war im Jahr 2010 Kandidatin bei "Big Brother", vor allem durch ihre beiden Töchter Daniela Katzenberger und Jenny Frankhauser ist sie aber vielen bekannt. Derzeit ist Iris regelmäßig im Sat.1-Format "Promis Privat" zu sehen. Auf Mallorca hat sich die Gastronomin ein neues Leben aufgebaut – und steht dabei ein wenig zwischen den Stühlen. Denn ihre Töchter – die eine lebt in Deutschland, die andere auf Mallorca – sind seit geraumer Zeit zerstritten.
Nun erzählt die 52-Jährige t-online.de, warum sich Jenny und Daniela schon bald wieder versöhnen könnten, welche Pläne sie mit ihrem neuen Café am Ballermann hat und warum das letzte Gastronomieprojekt schief ging.
t-online.de: Sie leben jetzt mit Ihrem Mann Peter in einem 300-Quadratmeter-Haus mit großem Pool und einer selbstgebauten Sauna auf Mallorca. Sind Sie am Ende Ihrer Träume angekommen?
Iris Klein: Ja, auf jeden Fall. Ich fühle mich angekommen und jetzt habe ich das erste Mal das Wort zu Hause gebraucht. Wir waren eine Woche in Deutschland, weil es Jenny wegen ihrer Trennung nicht gut ging. Dann waren wir wieder im Flugzeug und ich habe zu meinem Mann Peter gesagt, ich freue mich auf zu Hause. Es hat tatsächlich neun Monate gedauert, bis ich mich auf Mallorca angekommen gefühlt habe. Die Finca haben wir für zwei Jahre gemietet – mit Kaufoption. In Deutschland gibt es noch unser Haus und wenn wir das verkauft haben, überlegen wir, ob wir davon die Finca kaufen. Die Fläche beträgt dort 8.000 Quadratmeter.
Sie arbeiten seit 33 Jahren in der Gastronomie. Auf Mallorca haben Sie am 30. März Ihre Bar "Beach Bar Evergreen" kurz nach der Eröffnung wieder geschlossen. Was war da los?
Fakt ist, dass die Auswahl der Geschäftspartner falsch war. Wir waren drei Frauen. Mit Nadesha Leitze werde ich auch weiterhin beruflich zu tun haben. Wir zwei verstehen uns gut – anders sieht es mit der dritten Person aus. Mit solchen Menschen komme ich nicht klar. Ich habe die andere Partnerin erst kennengelernt, als wir unser Projekt starten wollten. Nadesha hat uns miteinander bekannt gemacht. Die anderen beiden wollten ursprünglich mit dem Bodybuilder-Paar Robens, das hier auf Mallorca lebt, die Beach-Bar eröffnen.
Caro und Andreas Robens waren schlauer als ich. Die haben vorher die Handbremse gezogen, weil sie mit dieser Person auch menschlich nicht zurechtgekommen sind. Das ist dann auch alles vor Gericht gegangen. Nadesha hat mich um Hilfe gebeten, weil ich Ahnung in der Gastronomie habe. Ich sollte das Kind zum Leben erwecken. Das habe ich auch getan. Am Tag der Eröffnung kamen die zu uns und sagten, dass sie jetzt die Bar übernehmen werden und sie nun die Chefs seien. Das haben sie damit begründet, dass sie 70 Prozent an der GmbH als Geldgeber halten und ich nur 25 Prozent habe. Nadesha hatte nur fünf Prozent.
Dann war klar geregelt, wer die Entscheidungsgewalt hat.
Ich war aber die Geschäftsführerin. Ich hatte das Sagen. Erst als wir die Bar aufgemacht haben, wurde ich entmachtet und die haben mir gesagt, dass sie mehr Prozente haben und sie mich deswegen absägen. Ich hätte meine Dienste getan und dann sollte ich am Tag der Eröffnung gehen. Der Laden war voll. 500 Gäste sind gekommen. Die Bar ist eingeschlagen wie eine Bombe. Ich habe an dem Tag erfolgreich abgeliefert und dann auf gut Deutsch gesagt einen Arschtritt bekommen. Vier Tage später haben die alle Leute entlassen, nachdem sie gemerkt haben, dass der Laden ohne mich gar nicht funktioniert.
Möchten Sie noch mal einen Neustart wagen?
Wir planen etwas Neues. Der Traum ist noch nicht ausgeträumt. Nadesha und ich werden ein kleines Café am Meer aufmachen und backen nun kleine Brötchen. Drei Geschäftspartner waren definitiv einer zu viel. Wir sind gerade schon am Renovieren. Der neue Name lautet "Café Pause". Nach dem ganzen Spektakel habe ich zu Nadesha gesagt, dass ich erstmal einen Kaffee und eine Pause brauche. Aus der Not heraus ist dann der Name für das neue Projekt geboren. Die Bar ist jetzt am Ballermann 12, direkt unter der Beach Bar.
Sie hatten einen Burnout. Ihre Töchter Jenny und Daniela reden seit zwei Jahren kein Wort mehr miteinander. Wie geht es Ihnen mittlerweile damit?
Besonders der letzte Monat war eine Herausforderung. Erst der Tod von Costa, dann die Trennung von Jenny und ihrem Freund. Diese Zeit war wieder übel und hat mich runtergezogen. Ich bin ein Stehaufmännchen – auch wenn ich lange liegen bleibe. Mein Körper zwingt mich mittlerweile zur Ruhe. Wenn ich ausgepowert bin und mich wie ein Marshmallow fühle, dann bleibe ich einen Tag im Bett liegen. Das hätte ich früher nicht gemacht. Ich habe gelernt auf meinen Körper zu hören.
Passt Ihre Familie auf, dass Sie auf sich achten?
Mein Mann Peter passt auf mich auf. Vor meinen Kindern zeige ich nach wie vor keine Schwäche. Das machen Mütter immer so. Mir kann es noch so schlecht gehen, für meine Kinder versuche ich immer stark zu sein.
Sie sagen, es gibt genug Menschen, die Ihre Familie scheitern sehen wollen. Warum?
Ich denke, dass so ein Verhalten aus dem Kindergarten kommt. Es gibt Türmchenbauer und es gibt diejenigen, die das Türmchen kaputt treten. Und ich zähle zu den Türmchenbauern. Ich bin ein Macher und kein Schwätzer. Es gibt immer wieder Menschen, die mir schaden wollen. So war es besonders in Deutschland. In sechs Jahren hatten wir in unserem Lokal "Bistro Friends" 44 Kontrollen von Ordnungsämtern. Am laufenden Band kamen Gesundheitsamt und Zollkontrolle. Die Menschen haben uns grundlos per E-Mail angeschwärzt. Als ich im Dschungelcamp war, kam die Beschwerde, dass ich Kakerlaken in der Küche hätte und Ratten im Keller. Das Zollamt kam während dieser Zeit bewaffnet mit zehn bis 15 Mann ins Lokal. Währenddessen haben die Gäste gegessen. Das war sehr unangenehm. Wenn das zweimal die Woche passiert, bleiben die Kunden weg.
Haben Sie Angst davor, dass so etwas auch in der neuen Bar passiert?
Diesmal haben wir nur ein kleines Café. Wir bereiten uns perfekt auf das neue Projekt vor, sind immer beim Steuerberater und im ständigen Austausch mit dem Anwalt. Hier ist alles in trockenen Tüchern und uns kann niemand an den Karren pinkeln.
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Sie sind ausgewandert, weil Sie wollten, dass die ganze Familie wieder zusammen ist. Doch ein Großteil ist noch in Deutschland – wie Tochter Jenny.
Das macht mir zu schaffen. Aber als es Jenny kürzlich wegen ihrer Trennung schlecht ging, hat Daniela sich über Instagram an sie gewandt. Jenny hat den Beitrag geteilt und "Danke" gesagt. Die beiden nähern sich wieder an.
Und dennoch herrscht Funkstille zwischen Daniela und Jenny.
Am 1. Mai war es zwei Jahre her, als sie das letzte Mal Kontakt hatten. Beide Mädchen sind mittlerweile bereit für ein Treffen – allerdings ohne Kameras. Wir müssen nur noch einen Termin finden und auf einen Nenner kommen. Daniela war gerade beruflich in Deutschland unterwegs, da wären die beiden fast aufeinander getroffen. Sie haben sich nur knapp verpasst. Sie sind jetzt weiter und bereit, miteinander zu reden. Das ist ein großer Schritt in die richtige Richtung. Ich höre auf zu kämpfen, wenn ich tot bin. So lange gebe ich nicht auf.
Wann kommt Jenny mal wieder nach Mallorca?
Sie wollte uns die Tage besuchen kommen. Jedes Mal probiere ich, dass sich Jenny und Daniela sehen, wenn die beiden auf Mallorca sind. Vor einem halben Jahr, als wir ausgewandert sind, war die Situation noch verhärtet. Da durfte ich gar nichts sagen. Wenn ich Daniela nach Jenny gefragt habe, hieß es immer nur: Mama nerv mich nicht. Nun sieht das anders aus.
Aber Daniela und Sie hatten auch mal für eine längere Zeit keinen Kontakt zueinander.
Wir hatten keinen Krach. Es gab nur Funkstille, weil ich Daniela immer damit genervt habe, wann die beiden sich endlich treffen.
Hat Jenny auch ihre Nichte, Danielas Tochter Sophia nicht gesehen?
An meinem Geburtstag haben sich Sophia und Jenny live das erste Mal wiedergesehen. Ansonsten kriege ich immer Bilder oder Videos von meiner großen Tochter. Daniela bittet mich dann, dass ich es ihrer Tante, also Jenny, weiterschicke.
Sind Sie enttäuscht, dass mehr von Ihren Kindern Daniela Katzenberger und Jenny Frankhauser gesprochen wird als von Ihnen? Schließlich waren Sie selbst schon früh in Talkshows zu sehen.
Das Fernsehen war schon immer ein Nebenjob für mich. Kostenlos stehe ich nicht den ganzen Tag für Dreharbeiten zur Verfügung. Ich war mit dem Choreografen von DJ Bobo verheiratet. Damals waren wir in Talkshows zu sehen. Selbst dort habe ich pro Auftritt schon 1.000 DM bekommen. Ich bin nicht enttäuscht, dass die Öffentlichkeit in erster Linie meine Kinder wahrnimmt. Ich bin stolz auf meine Töchter, bin stolze "Mama von", wie man so schön sagt. Ich will nicht durch meine Kinder ins Fernsehen, denn ich mache diesen Job schon seit über 20 Jahren. Wenn ich in Danielas Sendung mitwirken soll und dafür eine Gage bekomme, dann mache ich das natürlich auch. Auch "Promis Privat" ist ein Nebenjob von mir, ich bekomme dafür Geld. Das hat mit Mediengeilheit, wie mir immer vorgeworfen wird, nichts zu tun. Dann wäre jeder, der arbeitet, arbeitsgeil.
Wollten Sie schon immer ins Rampenlicht?
Ich habe das immer für das Geld gemacht. Beim Dschungelcamp haben die Promis erzählt, dass sie das Abenteuer suchen, an ihre Grenzen gehen wollen und eine neue Herausforderung brauchen. Ich war die einzige, die gesagt hat, dass ich das TV-Projekt wegen des Geldes mache. Für mich ist das ein Job.
Können Sie von den TV-Jobs leben?
Langfristig gesehen kann ich davon nicht leben. Ich drehe immer nur phasenweise. Deshalb bezeichnet ich es auch als Nebenjob. Ich brauche noch etwas Standhaftes – wie mein Café am Meer. Peter hat noch seinen Malerbetrieb. Wenn ein Zubrot vom Fernsehen kommt, nehmen wir das mit und das Geld wird gespart. Im Winter fliegen wir in den Urlaub. Es geht in die Dominikanische Republik. Ob wir von Kameras begleitet werden, wissen wir noch nicht. Aber wenn das Fernsehen dabei ist, dann zahlen die natürlich alles.
Sie waren in der zehnten Staffel bei "Big Brother" dabei. Kommt jetzt "Promi Big Brother"?
"Promi Big Brother" hätte ich gerne gemacht. Dieses Mal wird man mich dort nicht sehen. Dafür hatte ich noch keine Anfrage. Beim "Sommerhaus der Stars" und bei Frank Rosin wurden wir angefragt, aber in der letzten Minute hat es doch nicht gepasst. Für das Sommerhaus hatten wir schon mündlich eine Zusage. Im Nachhinein bin ich froh, dass wir abgesagt haben.
Gibt es etwas, das Sie bereuen?
Seitdem wir auf Mallorca sind, sagen Peter und ich immer wieder einen Satz: Warum haben wir so lange mit der Auswanderung gewartet. Hier ist es doch so viel schöner. Zu Hause in Deutschland hast du die Rollladen runtergemacht und geschaut, was für ein Wetter ist. Das musst du hier nicht, weil es immer schön ist.